Philipp Tropf war bis 2017 Kleriker im Bistum Würzburg

Früherer Priester neuer Bundesgeschäftsführer der Werteunion

Veröffentlicht am 01.12.2020 um 12:23 Uhr – Lesedauer: 

Aschaffenburg ‐ Als Gründe für sein Engagement nennt er "christliche, bürgerliche, freiheitlich-konservative und patriotische Werte": Philipp Tropf ist neuer Bundesgeschäftsführer der umstrittenen Werteunion – bis 2017 war er Priester des Bistums Würzburg.

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Philipp Tropf, bis 2017 katholischer Priester des Bistums Würzburg, ist neuer Bundesgeschäftsführer der Werteunion. Das berichtet das Aschaffenburger "Main-Echo" (Dienstag). Er sei in einem normalen Bewerbungsverfahren ausgewählt worden, sagte Tropf dem Blatt. Das Amt habe er seit Mitte November inne. Der Theologe wurde 2017 vom Bistum ein Jahr nach seiner Priesterweihe aus persönlichen Gründen von seinem Dienst entbunden. Mittlerweile ist Tropf verheiratet.

Politisch hat der Theologe nach eigenen Angaben keine Probleme mit den Positionen der Werteunion. Er sei seit 25 Jahren Mitglied der CSU. Als Gründe für sein Engagement nennt Tropf gegenüber der Zeitung "christliche, bürgerliche, freiheitlich-konservative und patriotische Werte". Diese sieht er in der Union derzeit nicht mehr ausreichend vertreten. Die Union drifte "beim Versuch, die Mitte zu erobern, immer weiter nach links ab", so der frühere Priester gegenüber dem "Main-Echo".

Die Werteunion beansprucht für sich, den "konservativen Markenkern" der Union zu vertreten. Diese Gruppierung, die keine anerkannte Parteigliederung ist, steht in der Kritik, weil ihre Haltung zur AfD als uneindeutig wahrgenommen wird. Teile der Union, darunter die CDU-Sozialausschüsse, drängen auf einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Werteunion und einen Parteiausschluss von deren Mitgliedern. (KNA)