Christin tritt für Ehe nicht zum Islam über – Muslim tötet sie
Christen in Pakistan verurteilen den Mord an einer jungen Christin, die sich geweigert hatte, für eine Hochzeit mit einem muslimischen Mann zum Islam überzutreten. Auf Facebook lobten Christen die Entschlossenheit der jungen Frau, an ihrem Glauben festzuhalten. "Die 24 Jahre alte Sonia Masih aus Rawalpindi könnte ihr Leben gerettet haben, wenn sie mit dem Jungen weggelaufen wäre, aber sie hat sich geweigert, das zu tun und wurde erschossen", schrieb der prominente Katholik und Menschenrechtsaktivist Samson Salawat unter dem #StopViolenceAgainstWomen am Freitag auf Facebook.
Pastor Riaz Arif Malik, ehemaliger Vikar der protestantischen Diözese von Lahore, sagte gegenüber dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Freitag): "Die mutige Tochter hat die Ehre der Familie gerettet, indem sie deren Entscheidung akzeptiert hatte."
Beim Vater um die Hand angehalten
Der nur unter dem Namen Shehzad bekannte muslimische Mann hatte Sonia Masih den Hof gemacht und durch seine Mutter bei dem Vater Allah Rakha Masi um ihre Hand angehalten. "Aber sie sind Muslime und wir sind Christen. Das ist der Grund, warum ich den Antrag abgelehnt habe", sagte Allah Rakha Masi gegenüber Ucanews. Shezad wurde den Angaben zufolge von der Polizei festgenommen. Ein enger Freund und Komplize des Muslims sei jedoch noch auf der Flucht.
Gewalt gegen christliche Frauen, die sich weigern, für die Ehe mit einem Muslim zum Islam überzutreten, kommt im mehrheitlich islamischen Pakistan immer wieder vor. 2018 starb die 25 Jahre alte Christin Asma Yaqoob, nachdem sie von ihrem muslimischen Verehrer mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt worden war.
Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass in Pakistan jährlich Tausende Mädchen und junge Frauen von den religiösen Minderheiten der Christen und Hindus von muslimischen Männern zur Ehe und zum Übertritt zum Islam gezwungen werden. Mehdi Hasan, Vorsitzender der unabhängigen Menschenrechtskommission von Pakistan, spricht von einem "systematischen" und "organisierten" Trend. "Die hässliche Realität erzwungener Übertritte besteht darin, dass sie nicht als Verbrechen angesehen werden, geschweige denn als Problem, das den "Mainstream" des (muslimischen) Pakistan betrifft", sagte Hasan bereits im vergangenen Jahr gegenüber dem US-amerikanischen Religion News Service (RNS). (KNA)