Erzbischof Schick: Streit um Christmetten einstellen
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, den Streit um Einschränkungen bei den Christmetten einzustellen. Durch die Debatte von Politik, Medien und auch Kirchen in den vergangenen Tagen sei viel unnötige Hektik in den vorweihnachtlichen Tagen erzeugt worden, sagte Schick in seiner Predigt zum vierten Adventssonntag. "Wer das Ziel kennt, der findet seinen Weg. Wer die wahre Weihnacht sucht, wird auch seine Form finden und dabei vorsichtig genug sein, alles ihm Mögliche zu tun, um Infektionen mit Covid-19 zu verhindern. Wenn das Ziel aus den Augen ist, beginnen die Irrwege."
Jeder solle in der Corona-Krise Weihnachten feiern, wie es ihm möglich sei: in der Kirche beim Gottesdienst, durch die Mitfeier am Fernsehen oder im Livestream oder mit einer Hausandacht, forderte der Erzbischof. "Auf die Feier des Christfestes kommt es an, die Feierform soll helfen, dass Gott bei uns einkehrt und bei uns mit seinem Frieden und seiner Freude wohnt." Die Feier werde in diesem Jahr für die meisten Menschen anders sein als in der Vergangenheit, so Schick. Alt und Jung, Familien und Alleinstehende müssten ihre Form finden. Es sei bei allem Ungewohnten und Notvollem aber auch die Chance gegeben, "die wahre Weihnacht" mehr zu entdecken.
In Bayern ist das Abhalten von Christmetten wegen einer Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr nur vorzeitig möglich. Die bayerischen Bischöfe hatten die Staatsresregierung unter der Woche erfolglos um eine Aufhebung der Ausgangssperre an Heiligabend gebeten, um den Besuch von Christmetten, die traditionell um 22 Uhr oder später beginnen, zu ermöglichen. Die Entscheidung der Regierung rief bei einigen Bischöfen Kritik hervor. Man sei von den Entwicklungen regelrecht überrumpelt worden, sagte etwa der Augsburger Bischof Bertram Meier. (mal/KNA)