Papst gegen Corona geimpft – Vatikan beginnt Programm
Im Vatikan haben am Mittwoch die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als einer der ersten erhielt der 84-jährige Papst Franziskus das Vakzin von Biontech/Pfizer, wie die argentinische Zeitung "La Nacion" und die US-Zeitschrift "America" unter Berufung auf interne Quellen meldeten. Das vatikanische Presseamt teilte nur den allgemeinen Impfbeginn mit. Eine Bestätigung über die Immunisierung des Papstes wollte der Vatikan auf Journalistenanfragen nicht geben.
Die Verabreichung der zweiten Dosis an Franziskus soll in drei Wochen erfolgen. Aus Gründen der Privatsphäre gebe es keine Fotos, hieß es. Auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. (93) sowie dessen Haushalt um Erzbischof Georg Gänswein (64) wollen sich impfen lassen.
Franziskus: Aus ethischer Sicht sollte sich jeder impfen lassen
In einem TV-Interview am Sonntagabend hatte Franziskus angekündigt, sich im Laufe der Woche impfen zu lassen. Dabei betonte der Papst, dass aus ethischer Sicht jeder den Impfstoff empfangen sollte. Wer es nicht tue, setze nicht nur das eigene, sondern auch das Leben anderer aufs Spiel.
Mitte Dezember hatte der Vatikanstaat seine Bürger und die Angestellten der Kurie einzeln befragt, ob sie eine Corona-Impfung wünschen, und ein entsprechendes Kontingent bestellt. Das Angebot gilt auch für mitversicherte Familienangehörige der Beschäftigten. Laut Medienberichten, die das vatikanische Gesundheitsamt bestätigte, handelt es sich um rund 10.000 Dosen des Impfstoffs vom Mainzer Hersteller Biontech und dessen US-Partner Pfizer.
Zum Start der Impfkampagne verbreitete das Presseamt Fotos von einem entsprechend eingerichteten Nebenraum der vatikanischen Audienzhalle, unter anderem mit einem Kühlschrank, in dem die Impfdosen bei der erforderlichen Temperatur von -70 Grad gelagert werden. (mal/KNA)