Bisheriger Generalvikar Winterkamp bleibt aber im Amt

Bistum Münster übergibt Leitung des Generalvikariats an Nicht-Priester

Veröffentlicht am 18.01.2021 um 10:52 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Neue Struktur für die diözesane Führungsebene: Das Bistum Münster will die Leitung seines Generalvikariats erstmals in die Hand eines Nicht-Priesters legen. Die Gründe für die Entscheidung legte Generalvikar Klaus Winterkamp am Montag dar.

  • Teilen:

Das Bistum Münster ordnet seine Führungsebene neu und übergibt die Leitung des Bischöflichen Generalvikariats erstmals in die Hand eines Nicht-Priesters. Dazu solle in der Diözese das Amt eines Verwaltungsdirektors eingerichtet werden, sagte Generalvikar Klaus Winterkamp am Montag in einem Interview des Internetportals "Kirche-und-Leben.de". "Diese Person soll sich um den gesamten administrativ-wirtschaftlichen Bereich kümmern", so Winterkamp wörtlich. Zudem werde der neue Verwaltungschef Dienstvorgesetzter aller Mitarbeitenden, "sofern sie nicht im pastoralen Dienst sind und soweit Aufgaben nicht die Weihe des Dienstvorgesetzten erfordern". 

Winterkamp selbst bleibt Generalvikar; das Amt hat er erst seit Oktober 2018 inne. Er werde sich vor allem um die pastoral-strukturellen Angelegenheiten der Bistumsleitung kümmern, sagte der 54-Jährige, der zugleich betonte, dass er die Einsetzung eines Verwaltungsdirektors auch als kirchenpolitisches Signal sehe. Es sei der ausdrückliche Wunsch von Bischof Felix Genn und ihm selbst, diesen Posten mit einem Nicht-Priester zu besetzen: "Der Bischof und ich sind bereit, Einfluss, Verantwortung und Macht abzugeben in kompetente Hände von Laien, die in diesen Bereichen erfahrener sind als wir." Eine ähnliche Struktur, wie sie jetzt in Münster geplant ist, gibt es unter anderem auch schon in den Erzbistümern Hamburg sowie München und Freising.

Weiter betonte Winterkamp, dass die "sehr zentralisierte Form der Verwaltung mit ihrer extremen Ausrichtung auf den Generalvikar" sowohl den Bedarfen einer immer pluraleren Kirche als auch den wirtschaftlich-finanziellen Herausforderungen nicht mehr angemessen sei. Zwar leiste das Generalvikariat gute Arbeit, "wir könnten dennoch in manchen Bereichen schneller, professioneller und effizienter werden", so der Generalvikar. Über die Etablierung des neuen Amtes hinaus "müssen wir sehen, ob unsere Abteilungsstrukturen wirklich den Bedarfen entsprechen".

Der neue Posten soll bereits zum 1. Februar besetzt werden, teilte das Bistum der Katholischen Nachrichten-Agentur mit. Der Generalvikar sei der Dienstvorgesetzte des Verwaltungsdirektors oder der -direktorin. Über die Besetzung entscheide Winterkamp in Absprache mit Bischof Felix Genn. (stz)

18.1., 17:30 Uhr: Ergänzt um vierten Absatz.