Schick: Man kann zivilrechtlich zwar aus der Kirche austreten, aber...
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, die Kirche nicht als Institution oder Verein zu betrachten, sondern als Gemeinschaft von Menschen, die mit Jesus Christus Beziehung haben. "Gemeinschaft mit Jesus Christus und untereinander haben und entsprechend leben und wirken, das ist Kirche. Und deshalb kann man zwar zivilrechtlich aus der Kirche austreten, geistig-geistlich jedoch ist diese Beziehung nicht auslöschbar", sagte Schick am Sonntag bei einem Gottesdienst im Bamberger Dom. So wie die Eltern-Kind-Beziehung immer bestehe, auch wenn man den Kontakt total abbreche, so müsse auch die Beziehung zu Jesus Christus verstanden werden.
Die Kirche sei keine Innung, wo man mal Mitglied sei und mal nicht, so Schick weiter. Wenn man Kirche und Christsein als Beziehung betrachte, sei klar, dass man aus der Kirche nicht austreten könne. "Man kann seine Beziehung zu Jesus Christus ruhen lassen und sein Christsein nicht praktizieren; sie auslöschen oder ungeschehen machen geht nicht. Sie aktiv zu realisieren, gibt dem Leben Sinn und Zufriedenheit", betonte der Erzbischof.
Entscheidend sei, wie jemand Christ geworden sei, warum er es sei und was das Christsein ausmache. "Christsein besteht darin, in der Wohnung Jesu zu Hause zu sein, Lebensgemeinschaft mit ihm zu haben", so der Erzbischof. Christsein bedeute, eins mit Jesus Christus zu werden. Jeder Christ solle sein Christsein so aktiv verwirklichen: "Ich gehöre zur Kirche, weil ich den Ruf Jesu Christi gehört und geantwortet habe: 'Rede, Herr, denn dein Diener hört'", wie es in der Lesung heiße. (stz)