"Gesundheitlich angeschlagen": Speyers Bischof Wiesemann nimmt Auszeit
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann nimmt aus gesundheitlichen Gründen eine zweimonatige Auszeit. "Ich bin schon seit einiger Zeit in einer gesundheitlich etwas angeschlagenen Verfassung. Die letzten Monate waren sehr kräftezehrend für mich. Ich bin immer wieder an die Grenzen meiner persönlichen Belastbarkeit gestoßen", sagte Wiesemann am Samstag auf der digital abgehaltenen Diözesanversammlung des Bistums Speyer. Und weiter: "Ich bin Ihr Bischof, doch ich habe wie alle Menschen meine persönlichen Stärken, Schwächen und auch Grenzen dessen, was ich an Belastungen tragen und ertragen kann."
Er habe sich auf ärztlichen Rat hin zu der "persönlichen Auszeit" entschieden, für die er sich an einen "ruhigen Ort außerhalb der Diözese" begeben werde. "Dort will ich versuchen – auch mit ärztlicher Unterstützung – wieder zu Kräften zu kommen und mich etwas zu regenerieren", sagte der Bischof. Die Vertretung in der Leitung des Bistums übernehme Generalvikar Andreas Sturm, die anfallenden bischöflichen Amtshandlungen Weihbischof Otto Georgens. "Mit ihnen werde ich auch in den nächsten Wochen in persönlicher Verbindung stehen, um auch in dieser Zeit ihnen allen und dem Bistum verbunden zu bleiben. Ich bitte Sie von Herzen, den Generalvikar und den Weihbischof bei den Aufgaben der nächsten Wochen nach Kräften zu unterstützen", so Wiesemann.
Ohne Details seines Gesundheitszustandes zu nennen rief der Oberhirte die Mitglieder der Diözesanversammlung dazu auf, sich um ihn bitte "nicht allzu viele Sorgen" zu machen: "Wir Westfalen haben ein robustes Naturell. Ich spüre, dass ich tief drinnen die Kraft habe, auch mit dieser Krise konstruktiv umzugehen. Nur brauche ich jetzt etwas Zeit, um die Quellen dieser Kraft wieder freizulegen. Wir werden uns bald wiedersehen. Schließen Sie mich in Ihr Gebet ein. Bis dahin seien Sie behütet und gesegnet." Wiesemann wurde 1960 im westfälischen Herford geboren und ist seit 2007 Bischof von Speyer. (stz)