Voderholzer: Bischofsamt steht beim Synodalen Weg "im Feuer"
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat die Wahrnehmung von Bischöfen beim Synodalen Weg kritisiert. "Bei den Beratungen des Synodalen Weges, bei denen sich Kräfte laut artikulieren, die die Kirche nach den Vorstellungen eines demokratisch regierten Gemeinwesens umgestalten und neu erfinden wollen, steht dementsprechend auch das Bischofsamt im Feuer", sagt Voderholzer laut Predigtmanuskript bei einem Pontifikalamt im Regensburger Dom am Dienstag. "Zugute scheint den Neuerern zu kommen, dass es eine Stimmungsmache gegen Bischöfe und ihr vermeintliches Versagen bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle gibt."
Das Sakrament der Weihe habe drei Stufen und sei "im Bischofsamt zur Fülle gegeben". In ihm sei der apostolische Ursprung der Kirche gegenwärtig. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) habe die sakramentale Bedeutung des Bischofs und die Verantwortung seines Amtes "gerade nicht quasi-demokratisch eingeebnet, sondern mit Hinweis auf seine Christusrepräsentanz deutlich gestärkt", so Voderholzer.
Bischof sei erster Missionar, erster Glaubensverkünder, erster Beter
Das Bischofsamt gehe zurück bis auf den apostolischen Ursprung der Kirche. "Der Bischof ist berufen und eingesetzt von Christus in der Nachfolge der Apostel der erste Missionar, der erste Glaubensverkünder und der erste Beter seines Bistums", sagte der Regensburger Oberhirte weiter. "Da geht es nicht um Macht, sondern um Verantwortung und Zeugnis." Da das Bischofsein den ganzen Menschen in Beschlag nehme, könne man das Amt nicht als Funktion begreifen, die man nur eine Legislaturperiode lang ausübe.
Im Hinblick auf das Fest der Darstellung des Herrn sagte Voderholzer: "Christus ist das Licht der Welt. Und Auftrag, Ziel und Sendung der Kirche ist es, dieses Licht weiterzuschenken, dieses Licht auf dem Antlitz der Kirche und jedes und jeder einzelnen widerstrahlen zu lassen."
Voderholzer hatte bereits in der Vergangenheit den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland kritisiert. Eine Reihe von Forderungen seien zum Gegenstand hoher Erwartungen geworden. "Sie stehen aber klar im Widerspruch zur Lehre der Kirche und deshalb bergen sie die Gefahr der Spaltung", sagte der Regensburger Bischof im vergangenen September. Davor hatte er bereits die Wissenschaftlichkeit der MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen und damit die Diskussionsgrundlage des Reformprozesses infrage gestellt. Zudem hatte er sich gegen die Abhaltung von Regionenkonferenzen gewandt und gegen die Satzung des Synodalen Wegs gestimmt. (cbr)