Papst fordert mehr Hilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Angesichts der anhaltend hohen Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge hat Papst Franziskus mehr Hilfe für diese Kinder und Jugendlichen gefordert. In den vergangenen Tage habe man ihm die "dramatische Lage" junger Flüchtlinge auf der sogenannten "Balkan-Route" geschildert, so das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Überall auf der Welt aber seien Kinder "aus verschiedenen Gründen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen". Ohne ihre Familie seien sie vielfältigsten Gefahren ausgesetzt. Ihnen als "verletzlichen und schutzlosen Geschöpfen" dürften notwendige Sorge und menschliche Hilfe nicht vorenthalten werden.
Im Hinblick auf den Weltgebetstag gegen Menschenhandel am Montag warb Franziskus um eine breite Beteiligung bei diesem Engagement. In diesem Jahr gehe es darum, "für eine Wirtschaft zu arbeiten, die diesen schändlichen Handel auch nicht nur indirekt begünstigt", so der Papst. Ziel müsse eine Wirtschaft sein, in der "Männer und Frauen nie zur Ware, zum bloßen Objekt gemacht werden". Der Mensch sei immer Ziel des Wirtschaftens.
In der katholischen Kirche wird der 8. Februar, Gedenktag der heiligen Josefine Bakhita, einer ehemaligen sudanesischen Sklavin, als Gebets- und Aktionstags gegen Sklaverei und Menschenhandel begangen. In diesem Jahr steht er unter Motto "Eine Wirtschaft ohne Menschenhandel". Geplant ist unter anderem ein internationaler Gebetsmarathon von 10.00 bis 17.00 Uhr (MEZ), der im Internet übertragen wird. Gegen 13.40 Uhr ist zudem eine Videobotschaft des Papstes geplant.
Botschafterempfang am Montag
Unterdessen bestätigte der Vatikan, dass der im Januar ausgefallene Neujahrsempfang des Papstes für das Diplomatische Korps am Montag nachgeholt wird. Den geplanten Empfang am 25. Januar hatte Franziskus wegen akuter Schmerzen aufgrund seines Ischiasleidens abgesagt; im Terminkalender des Papstes ist er nun aufgeführt. Die traditionelle Begegnung am Anfang des Jahres nutzt das Kirchenoberhaupt in der Regel auch zu programmatischen politischen und sozialen Aussagen.
Gewöhnlich findet sie in der Sala Regia statt, in der das Kirchenoberhaupt früher Prinzen und königliche Botschafter empfing. Wegen Feuchtigkeitsschäden in der Decke des Saales findet der Botschafterempfang dieses Jahr in der renovierten Benediktionsaula über dem Eingang des Petersdomes statt. Dort hatte der Papst bereits seine jüngste Weihnachtsansprache gehalten und den Segen "Urbi et orbi" erteilt. (mal/KNA)