Social-Media-Kampagne gegen Machtmissbrauch an Ordensfrauen
Das Hilfswerk missio Aachen und die Initiative "Voices of Faith" haben eine Social-Media-Kampagne gegen Machtmissbrauch an Ordensfrauen gestartet. Unter dem Hashtag #sisterwhatdoyousay (deutsch: #schwesterwirhoerendich) soll den Lebenserfahrungen von Ordensschwestern weltweit eine Stimme gegeben werden, teilten die Organisatoren am Freitag mit. Ergänzend zu der Aktion in den sozialen Netzwerken findet am Internationalen Frauentag am 8. März eine gemeinsame Videokonferenz mit dem Titel "Sisters … Unvail your Truths" statt.
"Was den Ordensschwestern in der Kirche angetan wird", dürfe "nicht mehr akzeptiert werden", sagte die Initiatorin von "Voices of Faith", Chantal Götz. Zu oft würden die Arbeit und das Leben von Ordensschwestern in aller Welt durch stagnierende kirchliche Strukturen und Gewohnheiten zu oft behindert. Um die Geringschätzung ihrer Arbeit zu überwinden, müsse man deshalb "noch stärker auf die Stimmen der Ordensfrauen hören und das Schweigen beenden", so Götz.
Auch für missio-Präsident Dirk Bingener steht die geringe kirchliche Wertschätzung der Ordensfrauen im Widerspruch zu ihrer wichtigen Rolle in den Gemeinden vor Ort sowie als internationale Projektpartnerinnen: "Sie sind das Rückgrat der wachsenden Kirche im globalen Süden. Ihre Arbeit stärkt das Potenzial so vieler Menschen am Rand der Gesellschaft". Laut einer missio-Umfrage aus dem vergangenen Jahr leiden Ordensfrauen in Afrika, Asien und Ozeanien jedoch unter vielfältigen Formen von Machtmissbrauch. Missio Aachen blicke deshalb mit Sorge auf die Situation und wolle die Ordensschwestern in den kommenden Jahren durch Vernetzung und Weiterbildungen unterstützen, so Bingener. (mfi)