Vatikan lässt Hunderte Bedürftige impfen – Besuch des Papstes
Der Vatikan hat am Karfreitag sein Corona-Impfprogramm für Bedürftige fortgesetzt. Laut einer Mitteilung erhielten inzwischen 800 Personen aus römischen Hilfseinrichtungen ihre erste Dosis. Die vor einigen Tagen gestartete Aktion findet in der vatikanischen Audienzhalle statt. Weitere Runden sind für die kommenden Tage geplant.
Am Freitagmorgen besuchte Papst Franziskus Helfer und Impfkandidaten, um sich persönlich von den Fortschritten zu überzeugen. Das vatikanische Presseamt verbreitete Fotos, die das Kirchenoberhaupt umringt von zahlreichen "armen und ausgegrenzten" Menschen zeigen. Am frühen Abend wird der 84-Jährige im Petersdom an das Leiden und Sterben Christi erinnern.
Insgesamt sollen in Zusammenarbeit mit der Klinik Lazzaro Spallanzani 1.200 Bedürftige immunisiert werden. Der Impfstoff vom Mainzer Hersteller Biontech und dessen US-Partner Pfizer wird vom päpstlichen Almosenamt zur Verfügung gestellt.
Angebot schon im Januar
Bereits im Januar hatte der Vatikan Dutzenden Obdachlosen in Rom eine Immunisierung angeboten. Das Impfprogramm in den eigenen Reihen ist derweil weitgehend abgeschlossen. Ein frühzeitig bestellter Vorrat von 10.000 Biontech-Impfdosen reicht für alle Mitarbeiter und deren Familienangehörige aus. Auch der Papst selbst zählt zu den Geimpften.
Am Vorabend feierte der Papst statt der wegen Corona-Beschränkungen ausgefallenen Fußwaschung an Häftlingen, Flüchtlingen und Behinderten eine Messe mit dem aus dem Kardinalsstand entlassenen Angelo Becciu. Das Kirchenoberhaupt zelebrierte die Abendmahlsmesse in der Kapelle der Privatwohnung des italienischen Geistlichen im Palast der Glaubenskongregation. Becciu war infolge eines Skandals um den Erwerb einer Luxusimmobilie in London für den Vatikan im Herbst aus dem Kardinalsstand entlassen worden. Er war im Staatssekretariat für Finanzen zuständig gewesen.
Die Abendmahlsmesse erinnert an das letzte Abendmahl von Jesus Christus mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung. Franziskus zelebrierte diesen Gottesdienst in der Vergangenheit unter anderem in Haftanstalten und vollzog die im Anschluss daran vorgesehene Fußwaschung an Gefangenen. (cph/KNA/epd)