Millionenentschädigung für Missbrauchsopfer in Australien
In Australien hat ein Missbrauchsopfer umgerechnet 960.000 Euro Entschädigung vom Schulorden der Christian Brothers und dem Bistum Ballarat zugesichert bekommen. Wie australische Medien am Wochenende berichteten, handelt sich bei der außergerichtlichen Einigung um eine der höchsten Entschädigungssummen im Bundesstaat Victoria. Hinzu komme die Erstattung von Anwaltskosten.
Das 58-jährige Opfer wurde laut Bericht in den 1970er Jahren von drei Ordensleuten und/oder Lehrern in mehr als 20 Fällen missbraucht. Zwei von ihnen verbüßten aktuell oder in der Vergangenheit Gefängnisstrafen, einer sei 1987 gestorben. Das Opfer habe zwar eine erfolgreiche Berufskarriere absolviert, aber sei bis heute nicht in der Lage, Freundschaft zu Männern aufzubauen, hieß es. 2015 sagte er vor der staatlichen Missbrauchskommission aus.
Der Schulorden in Australien hat laut Bericht seit 2013 bereits umgerechnet mehr als 190 Millionen Euro für Entschädigungszahlungen, Anwalts- und Prozesskosten wegen Missbrauchsprozessen aufwenden müssen. Er rechne mit weiteren mindestens 110 Millionen Euro. Einer der Täter wurde von rund 70 zur Tatzeit Minderjährigen angezeigt; er wurde zu 36 Jahren Haft verurteilt. (KNA)