"Gezielter" Anschlag im Südsudan

Bericht: Italienischer Bischof durch Schüsse verletzt

Veröffentlicht am 26.04.2021 um 11:35 Uhr – Lesedauer: 

Juba ‐ Unbekannte brachen kurz nach Mitternacht in die Schlafräume Bischof Christian Carlassares ein."Sie schossen auf die Tür ein, bis diese aufsprang. Nachdem sie auf den Bischof geschossen hatten, flohen sie", wird ein Bistumsmitarbeiter zitiert.

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Im Südsudan ist am Montag laut Medienberichten ein katholischer Bischof bei einem Anschlag verletzt worden. Der Italiener Christian Carlassare (43), der Ende Mai als Bischof die Leitung der Diözese Rumbek übernehmen soll, überlebte mit mehreren Schusswunden, wie ACI Africa berichtet. Der katholische Informationsdienst beruft sich auf Mitarbeiter der Diözese sowie auf Quellen aus einer lokalen Klinik.

Dem Bericht zufolge brachen Unbekannte am Montag kurz nach Mitternacht in die Schlafräume Carlassares ein. "Sie schossen auf die Tür ein, bis diese aufsprang. Nachdem sie auf den Bischof geschossen hatten, flohen sie", wird ein Mitarbeiter des Bistums zitiert. Er spricht von einem "gezielten" Anschlag. Laut einem Pfarrer der Diözese, der bei dem Überfall anwesend war, schossen die Bewaffneten mindestens dreimal auf den Bischof. Er sei stabil und soll nun zur Weiterbehandlung ins benachbarte Kenia geflogen werden.

Im März hatte der Papst den bisherigen Generalvikar des Bistums Malakal zum Nachfolger des 2011 gestorbenen Bischofs Cesare Mazzolari ernannt. Carlassare stammt aus Schio in Norditalien und gehört dem Orden der Comboni-Missionare an. Nach Studium in Rom, Profess und Priesterweihe ging Carlassare 2005 in den Sudan. Dort nahm er für seinen Orden verschiedene Aufgabe wahr. Auf dem Gebiet des Bistums Rumbek leben geschätzt 1,5 Millionen Menschen, davon gut 180.000 Katholiken. 13 Pfarreien werden von 29 Priestern und 38 Ordensfrauen betreut. (tmg/KNA)