Neuer Hauptgeschäftsführer für Osteuropa-Hilfswerk Renovabis
Der Nachfolger des scheidenden Hauptgeschäftsführers des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Christian Hartl, ist erneut ein Priester aus dem Bistum Augsburg. Nach seiner Berufung durch den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) werde Thomas Schwartz (56; Foto) zum 1. Oktober das Amt übernehmen, teilte die DBK am Dienstag in Bonn mit.
Schwartz wurde 1964 in Landstuhl (Pfalz) geboren. Nach dem Studium der Theologie in Augsburg und Rom empfing er dort 1990 die Priesterweihe. Danach wirkte er zunächst als Kaplan, nach seiner Promotion in Freiburg war er Hochschulpfarrer in Augsburg. Seit 2010 ist er Leitender Pfarrer in Mering. Von 2005 bis 2014 war er Professor für Angewandte Ethik an der Hochschule Augsburg, seit 2014 Honorarprofessor für Wirtschaftsethik an der Universität Augsburg.
Schwartz: Hilfswerk soll "glaubwürdiger Ansprechpartner" bleiben
Zu seiner Ernennung sagt Schwartz, er wolle daran arbeiten, dass Renovabis auch "in Zukunft ein glaubwürdiger Ansprechpartner für den Austausch und ein respektierter Gesprächspartner für den Dialog zwischen Ost und West bleibt". Er sei sich sicher, dass er aus seiner Arbeit als Pfarrer und Gemeindeseelsorger wichtige Erfahrungen in das neue Aufgabengebiet mitnehmen könne. "Dazu zählen für mich besonders die Offenheit für die ganz konkreten Nöte und Bedürfnisse von Menschen und Gemeinden."
Laut Pressestelle des Bistums Augsburg bedankte sich Bambergs Erzbischof Ludwig Schick, Weltkirchebeauftragter der DBK, bei Bischof Bertram Meier, dass die Diözese Augsburg zum zweiten Mal einen Priester für die Aufgabe des Hauptgeschäftsführers freistelle. Thomas Schwartz sei "durch seine Erfahrungen in vielen Bereichen der Seelsorge, durch seine Fremdsprachenkenntnisse und durch seine empathische Kommunikationsfähigkeit für diese Aufgabe hervorragend geeignet“, wird Schick zitiert.
Mitte März war bekannt geworden, dass der bisherige Geschäftsführer, des Osteuropa-Hilfswerks, Christian Hartl (57), nach einer regulären fünfjährigen Amtszeit in sein Heimatbistum Augsburg zurückkehren und dort nun als Bischöflicher Beauftragter für geistliches Leben arbeiten werde. Der für Renovabis zuständige Berliner Erzbischof Heiner Koch würdigte Hartl als "geschätzten und gesuchten Brückenbauer zwischen den Menschen und Gemeinden in Ost- und Westeuropa". Hartl war in den vergangenen beiden Jahren zusätzlich Sprecher des Zusammenschlusses der katholischen weltkirchlichen Hilfswerke in Deutschland.
Renovabis hat seinen Sitz in Freising und ist das jüngste der katholischen Hilfswerke in Deutschland. 1993 vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und den Bischöfen als Solidaritätsaktion gegründet, förderte es seither rund 25.200 Projekte im Osten Europas mit fast 800 Millionen Euro. Das Geld stammt vor allem aus Spenden deutscher Katholiken, dazu kommen Mittel der Bundesregierung. (mal)