Kardinal Zen lehnt Einschränkungen für "Alte Messe" ab
Hongkongs früherer Bischof, Kardinal Joseph Zen (89), hat sich gegen mögliche Einschränkungen für Messen in der außerordentlichen Form des römischen Ritus ausgesprochen. In einer am Wochenende veröffentlichten Stellungnahme bezeichnete er entsprechende Medienberichte als "ziemlich besorgniserregend".
Zen sieht kein Spaltungspotenzial
Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass die sogenannte "Alte Messe" keineswegs für Spaltungen unter den Gläubigen sorge. Vielmehr stehe sie für den "liturgischen Reichtum" der Kirche, bringe alte und junge Menschen zusammen. Er erinnere sich an viele chinesische Katholiken, die mit "großem Enthusiasmus" an solchen Zeremonien teilgenommen hätten, so Zen.
Mit dem Erlass "Summorum Pontificum", der am 14. September 2007 in Kraft trat, hatte Benedikt XVI. die Feier der älteren Form der Liturgie wieder weitgehend freigegeben. Seitdem kennt die katholische Kirche offiziell zwei Formen des römischen Ritus: die "ordentliche Form" nach den liturgischen Büchern, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) herausgegeben wurden, und die "außerordentliche Form" nach den Büchern, die 1962 gültig waren, also vor Beginn des Konzils.
In den vergangenen Wochen verbreiteten sich in etlichen Medien Gerüchte, nach denen Papst Franziskus die Regelung aus "Summorum Pontificum" teilweise zurücknehmen könnte. Auf Wunsch des Papstes hatte die vatikanische Glaubenskongregation Bischöfe weltweit zur außerordentlichen Form befragt. Die französischen Oberhirten etwa meldeten zurück, dass durch die vereinfachte Zulassung der Feier der "Alten Messe" die Gefahr einer Spaltung innerhalb der Kirche herrsche. (tmg/KNA)