Kirchlicher Missbrauchs-Strafprozess gegen Trierer Priester
Ein Ruhestandspriester aus dem Bistum Trier muss sich in einem kirchlichen Strafverfahren verantworten; ihm wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Die Glaubenskongregation im Vatikan habe Bischof Stephan Ackermann angewiesen, einen "Strafprozess auf dem Gerichtsweg" zu führen, teilte das Bistum mit. Wann der Prozess beginnt, ist noch offen. Aktuell berufe Ackermann ein unabhängiges Richtergremium, dem keine Personen aus dem Bistum Trier angehören sollen.
Das Bistum erfuhr von den Vorwürfen gegen den Priester aus dem Großraum Trier den Angaben zufolge vor zwei Jahren von Dritten, nicht von direkt Betroffenen. Von 2019 bis 2021 habe es in dem Fall eine kirchenrechtliche Voruntersuchung gegeben. Das Ergebnis wurde demnach Anfang des Jahres nach Rom gemeldet. Die Glaubenskongregation folge mit der Entscheidung für einen kirchlichen Strafprozess der Empfehlung von Ackermann. Das Verfahren sei nicht öffentlich, über das Ergebnis werde aber informiert.
Sanktionen seit 2019
Bereits 2019 habe das Bistum zudem Schritte gegen den Priester getroffen und ihm beispielsweise verboten, Gottesdienste zu halten. Auch die Staatsanwaltschaft Trier wurde demnach 2019 informiert, stellte die Ermittlungen aber im gleichen Jahr wegen Verjährung wieder ein.
Der "Trierische Volksfreund" (Montag) berichtete weiter, der Beschuldigte sei 73 Jahre alt und solle vor mehr als 15 Jahren einen Jugendlichen missbraucht haben. (KNA)