Emeritierter Papst wurde am 29. Juni 1951 zum Priester geweiht

Gänswein verrät Jubiläums-Überraschung für Benedikt XVI.

Veröffentlicht am 24.06.2021 um 12:06 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Seit 70 Jahren ist Benedikt XVI. Priester – am 29. Juni ist sein Weihejubiläum. Sein Geschenk hat sein Privatsekretär nun fast eine Woche vorher schon ausgeplaudert – es hat mit der Liturgie zu tun. Und mit seinem verstorbenen Bruder.

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Erzbischof Georg Gänswein hat die Überraschung zum 70. Weihejubiläum des emeritierten Papstes Benedikt XVI. verraten. Wie das Portal "Rome Reports" am Donnerstag berichtete, werden zum Jahrestag der Priesterweihe am 29. Juni ehemalige Regensburger Domspatzen eingeladen, die unter seinem verstorbenen Bruder Georg Ratzinger in Regensburg gesungen hatten. "Benedikt XVI. weiß noch nichts davon", verriet Gänswein. "Für ihn sind Überraschungen immer mit der Liturgie verbunden". Die heute 40- bis 60-jährigen Sänger werden in der Kapelle bei der Messe mit dem Papst singen.

Gänswein ging auch auf den Gesundheitszustand des 94-jährigen emeritierten Papstes ein. Er sei zwar körperlich schwach und fragil, sein Geist arbeite aber immer noch sehr gut. "Leider ist seine Stimme sehr schwach, er tut sich schwer mit dem Sprechen", so der Privatsekretär Benedikts: "Er ist aber guten Mutes. Er sagt immer: 'Jeden Tag beginne und beende ich mit dem Herrn. Wir werden sehen, wie lange das noch so geht.'" Die Messe könne er selbst nicht mehr allein feiern, da er keine halbe Stunde mehr stehen kann. Daher konzelebriere er täglich mit Gänswein. "Er sitzt im Rollstuhl neben dem Altar, ich bin der Hauptzelebrant", erläutert der Erzbischof. Seit seiner Priesterweihe 1951 habe es keinen Tag gegeben, an dem Benedikt die Messe nicht zelebriert oder konzelebriert habe.

„Jeden Tag beginne und beende ich mit dem Herrn. Wir werden sehen, wie lange das noch so geht.“

—  Zitat: Benedikt XVI. laut Georg Gänswein

Laut Gänswein erinnert sich der emeritierte Papst an den Tag seiner Priesterweihe durch den Münchner Erzbischof Michael von Faulhaber noch sehr gut. Der Kardinal habe einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. In derselben Messe wurde auch sein im vergangenen Jahr verstorbener Bruder Georg geweiht. "Er erinnert sich daran, dass die Zeremonie an diesem Tag lang war", so Gänswein. Benedikt und denke gern an die würdige Art von Kardinal Faulhaber zurück.

Joseph Ratzinger wurde im Freisinger Dom 1950 von Weihbischof Johannes Neuhäusler zum Subdiakon und Diakon sowie 1951 von Kardinal Faulhaber zum Priester geweiht. Gemeinsam mit seinem Bruder Georg feierte er am 8. Juli 1951 in der Stadtpfarrkirche St. Oswald in Traunstein seine Primiz. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Mai 1977 durch den Bischof von Würzburg, Josef Stangl, in der Münchener Frauenkirche, der Kathedrale des Erzbistums München und Freising. (fxn)