Katholische Wochenzeitung "Die Tagespost" bekommt neuen Chefredakteur
Die in Würzburg erscheinende katholische Wochenzeitung "Die Tagespost" erhält eine neue Spitze. Zum 1. Juli übernimmt der langjährige Rom-Korrespondent des Blattes, Guido Horst, die Leitung der Redaktion, wie das Verlagshaus am Mittwoch mitteilte. Barbara Sollfrank wiederum wird Geschäftsführerin des Johann-Wilhelm-Naumann-Verlags. In diesen Funktionen folgen sie auf Oliver Maksan, der seit Juli 2016 beide Positionen innehatte. Er scheidet auf eigenen Wunsch zum 30. Juni aus und wechselt zur Berliner Redaktion der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ).
Horst, Jahrgang 1955, begann 1986 bei der "Tagespost", wechselte 1988 nach Rom, von wo aus er sechs Jahre als Korrespondent für die Redaktion arbeitete. 1998 kehrte er zu der Zeitung zurück, verstärkte schon bald die Chefredaktion, bis ihn 2006 das deutsche Pontifikat wieder nach Rom zurückkehren ließ. Die 1961 in Würzburg geborene Sollfrank stieß nach einem Studium der Germanistik und Anglistik 1988 zum Naumann-Verlag. Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau und Wirtschaftsassistentin übernahm sie 1995 Leitungsfunktionen in Verwaltung und Buchhaltung und wurde als Prokuristin 1997 Leiterin der Buchhaltung, des Personalwesens und der allgemeinen Verwaltung.
Bei Nachfolge "auf Kontinuität gesetzt"
Der Vorsitzende des Vorstands der Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung, Norbert Neuhaus, erklärte zur Personalentscheidung: "Der vor vier Jahren mit Oliver Maksan eingeschlagene Weg zeigt seine guten Früchte, aber wir sind noch nicht ganz am Ziel. Wir haben daher in der Nachfolge auf Kontinuität gesetzt." Zugleich gehe es darum, die Zeitung weiter zu verjüngen, auszubauen und zukunftsfähig zu machen, damit die katholische Stimme in Politik und Gesellschaft Gehör finde.
Horst dankte laut Mitteilung den Herausgebern für das in ihn gesetzte Vertrauen. Aufgrund einer internen Absprache hatte er schon in den vergangenen Jahren den Chefredakteur vertreten und die Arbeit der Redaktion von Rom aus geleitet, wie es heißt.
Zwar in Würzburg gedruckt und in den Versand gebracht, entstehe die "Tagespost" jetzt coronabedingt seit über einem Jahr in Berlin, an Rhein und Ruhr, in Süddeutschland, Graz, Warschau oder Rom. Auch Marketing, Fundraising und Internet-Betreuung arbeiteten dezentral. Diese Erfahrungen wolle Horst nutzen, um die Zeitung im Sinne der Qualität des Produkts flexibler und näher an den Lebenswirklichkeiten der Leserinnen und Leser zu gestalten. (KNA)