Papst Franziskus wird in Klinik operiert
Papst Franziskus hat sich am Sonntagnachmittag in die römische Gemelli-Klinik begeben. Dort werde er sich einer geplanten Operation am Dickdarm unterziehen, teilte der Vatikan mit. Es handle sich um eine symptomatische Divertikelstenose des Darms, so Vatikansprecher Matteo Bruni. Seiner Aussage zufolge sollte der Eingriff bereits am Sonntag stattfinden. Weitere Informationen würden nach der Operation mitgeteilt.
In seiner traditionellen Mittagsansprache am Petersplatz hatte der Papst den bevorstehenden Eingriff nicht erwähnt. Bei einer sogenannten Divertikelstenose handelt es sich um eine Verengung des Dickdarms, die zu einer Verstopfung führen kann. Im schlimmsten Fall könnte es zu einer Darmperforation, einem Durchbruch, kommen und damit zu einer Bauchfellentzündung.
Leiter der Bauchchirurgie führt Operation durch
Je nach Schwere des Vorfalls und Anzahl der verengten Divertikel (Ausstülpungen) im Dickdarm kann ein Krankenhausaufenthalt etliche Tage dauern. Notfalls sind auch mehrere Eingriffe erforderlich. Erkannt werden Divertikelstenosen meist durch Blut im Stuhl oder andere Darmbeschwerden und anschließende Ultraschallaufnahmen. Laut Vatikan-Mitteilung wird der Papst vom Leiter der Abteilung für Bauchchirurgie Sergio Alfieri behandelt. Ein Sprecher der Klinik wollte auf Anfrage keine ergänzenden Angaben machen.
Immer wieder ist der Gesundheitszustand des 84 Jahre alten Papstes Gegenstand der medialen Berichterstattung. Vor zwei Jahren musste sich Franziskus einer Operation am Auge wegen der Trübung einer Augenlinse unterziehen. Der Eingriff aufgrund der als Grauer Star bekannten Krankheit geschah unter größter Geheimhaltung in der kirchlichen Klinik "Pio XI" in Rom. Am vergangenen Jahreswechsel konnte Franziskus zudem der Liturgie im Petersdom kurzfristig nicht vorstehen. Als Grund wurden Ischiasschmerzen genannt, die den Papst in den vergangenen Jahren immer wieder geplagt hatten. (rom)
04.07.2021, 16.35 Uhr: ergänzt um weitere Informationen.