Erste Lehrveranstaltungen bereits im September

Orden gründen "Campus für Theologie" in Berlin

Veröffentlicht am 07.07.2021 um 14:55 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Mehr Theologie für die deutsche Hauptstadt: In Berlin wird es ab September Lehrveranstaltungen am "Campus der Theologie" geben, den acht Orden gegründet haben. Ab 2023 soll es mehrere Angebote geben, etwa für Studienanfänger und Führungskräfte.

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Knapp zwei Jahre nach Gründung eines Zentralinstituts für Katholische Theologie an der Humboldt-Universität (HU) erhält Berlin eine neue kirchliche Hochschule. Ein "Campus für Theologie und Spiritualität" von acht Ordensgemeinschaften soll im September mit ersten Lehrveranstaltungen beginnen, wie der Trägerverein am Mittwoch auf Anfrage bestätigte. Für 2023 sei die vollständige Eröffnung geplant. Eine eigene Immobilie im Stadtzentrum sei bereits in Aussicht.

Der Vorsitzende des Trägervereins, Kapuzinerpater Ludger Schulte, erklärte, die Einrichtung solle "langfristig das wissenschaftliche Fundament der Orden und ihrer Werke" absichern. Nach Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden, Dominikanerpater Ulrich Engel, soll der Campus Anregungen für die Theologie durch den Kontakt mit der Stadtgesellschaft erhalten und in sie ausstrahlen.

Berufsvorbereitendes Studienjahr und Qualifizierung für Führungskräfte

Der Campus soll außer theologischer Lehre und Forschung mit dem Schwerpunkt ordensrelevanter Themen auch weitere Angebote machen. So sind ein berufsorientierendes Studienjahr für Abiturientinnen und Abiturienten sowie Programme zur Weiterqualifizierung von Führungskräften kirchlicher Einrichtungen geplant, zudem ein berufsbegleitender Bachelor-Studiengang in Seelsorge für "fachfremde Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger" sowie Postgraduiertenstudiengänge im Bereich einer "Theologie der Spiritualität".

Bei den Angeboten soll der Campus mit anderen Einrichtungen der Hochschultheologie in aller Welt kooperieren. In Berlin wäre dies unter anderem mit dem HU-Zentralinstitut für Katholische Theologie, der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Karlshorst oder dem Priesterseminar Redemptoris Mater in Biesdorf möglich. Erste Absprachen mit Lehrenden an solchen Hochschulen gibt es nach Angaben des Trägervereins bereits.

Die Investitionskosten des Projekts für Planung, Ausstattung und Einrichtung beziffert der Verein auf 1,5 Millionen Euro. Die jährlichen Betriebskosten veranschlagt er auf 1,7 Millionen Euro, davon 1,1 Millionen Euro für das Personal. Als Erlöse werden 700.000 Euro als Trägerzuschuss und 550.000 Euro aus Spenden angenommen. Die Campusgebühren von 150 Studierenden betragen demnach 150.000 Euro sowie Beiträge aus Veranstaltungen und Projektfinanzierungen 100.000 Euro. Stiftungslehrstühle sollen mit 200.000 Euro zu Buche schlagen. (KNA)