Dramatische Lage in Hochwassergebieten – Bischof Bätzing erschüttert
Nach den Starkregenfällen am Mittwoch kämpfen die Menschen im Westen des Landes gegen die Wassermassen. Die Lage in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war am Donnerstagmittag laut Medienberichten angespannt. Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Im Zusammenhang mit den schweren Unwettern sind in Deutschland insgesamt laut Medienberichten mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom.
Der Limburger Bischof Georg Bätzing zeigte sich erschüttert über das Ausmaß der Flutkatastrophe. "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, Angehörigen und Rettungskräften", twitterte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Donnerstag, versehen mit dem Gefaltete-Hände-Emoji. "#Wasser ist #Leben. Hier ist Wasser der #Tod", so der DBK-Vorsitzende. Auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf äußerte sich erschüttert. "Mit großer Bestürzung erfahren wir von den Vermissten, Toten und auch den vielen Schäden durch Hochwasser, besonders in der Eifel", schrieb Kohlgraf auf Twitter. "Wir erleben viel Hilflosigkeit, aber sehen auch viele Menschen, die an der Grenze ihrer Möglichkeiten helfen. Ihnen einen großen Dank. Und wir beten!", so Kohlgraf.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erklärte, in Gedanken bei allen Menschen zu sein, die unter der verheerenden Unwetterkatastrophe in Deutschland leiden. "In unserem Erzbistum sind viele Städte und Dörfer von den Wassermassen betroffen", sagte Woelki laut Mitteilung der Erzdiözese. "Ich habe mit vielen Gemeinden und Pfarrern in den letzten Stunden gesprochen." Besonders bete er für diejenigen, die durch die Wassermassen ihr Leben verloren haben, und spreche ihren Familien sein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aus. Ein großer Dank gehe an alle Helfer, die sich an den betroffenen Orten solidarisch für ihre Mitmenschen einsetzen, so der Kardinal.
"Seid behütet!"
Auch der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck bekundete seine Betroffenheit. "Besonders denke ich dabei an die Familien der beiden Feuerwehrmänner, die bei Rettungsarbeiten ums Leben gekommen sind", erklärte er am Donnerstag in Essen. Zudem rief er zum Gebet für die vielen vermissten Menschen auf, "deren Schicksal gerade unklar ist". "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen vor Ort, die um ihr eigenes oder um das Leben Angehöriger bangen und vielfach ihr ganzes Hab und Gut verloren haben", so der Bischof. Er dankte den Einsatzkräften, "die teilweise unter enormen persönlichen Risiken alles Menschenmögliche tun, um Menschen zu retten, Vermisste zu suchen und die Situation zu bewältigen". Das Bistum Trier teilte auf Twitter und Facebook mit: "Wir trauern um die Menschen, die durch das Hochwasser ihr Leben verloren haben." Die Gedanken und Gebete seien bei den Angehörigen, den Vermissten, bei allen Betroffenen und bei den Helferinnen und Helfern. "Seid behütet!"
"Ich denke sehr an alle Menschen, die in diesen Tagen von den schlimmen Regenfällen und den daraus erwachsenden Fluten betroffen sind", schrieb der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bei Facebook. "Das Wasser, das viele in der Trockenheit ersehnt haben, ist jetzt zum Unheil geworden." Die Wetterextreme richteten große materielle Schäden an. "Aber was noch viel schlimmer ist, sie sind zur Ursache von großem menschlichen Leid geworden", schrieb der bayerische Landesbischof und oberste Repräsentant der deutschen Protestanten. Menschen seien in den Fluten gestorben, darunter auch helfende Feuerwehrleute. Viele Menschen würden noch vermisst.
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, äußerte sich "tief betroffen von dem Leid, das das Unwetter der letzten Nacht angerichtet hat". "Menschen sind gestorben, Häuser eingestürzt, Keller überflutet, Feuerwehrleute beim Versuch zu helfen gestorben", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. "Gemeinsam mit vielen anderen bete ich für die Betroffenen und die Helferinnen und Helfer", erklärte Latzel. "Zugleich bin ich dankbar für die Hilfe, die jetzt in unseren Gemeinden und Kirchen ganz praktisch geleistet wird: von der Nachbarschaftshilfe beim Auspumpen über Brötchen und warmen Kaffee bis zum seelsorglichen Beistand etwa durch die Notfallseelsorge." (tmg/KNA/epd)
15.7., 14:40 Uhr: Ergänzt um Woelki und Overbeck.