Verantwortliche wollen Enzyklika "Laudato si" umsetzen

Weltjugendtag 2023 in Lissabon soll "ökologisch" werden

Veröffentlicht am 18.08.2021 um 13:14 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Weltjugendtage sind Großevents, bei denen im Vorfeld viele Aspekte beachtet werden müssen. Den Verantwortlichen für das Jugendtreffen in Lissabon ist besonders wichtig, dass der Umweltschutz bei den Planungen eine große Rolle spielt.

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Der nächste Weltjugendtag, der 2023 in Lissabon stattfindet, soll unter besonderer Berücksichtigung des Umweltschutzes geplant werden. "Jede Entscheidung mit Blick auf die Veranstaltung muss ökologisch sein", sagte der Lissaboner Weihbischof Américo Aguiar, der für die Planung des katholischen Jugendtreffens zuständig ist, dem spanischen Magazin "Vida Nueva" am Mittwoch. Der Weltjugendtag in der portugiesischen Hauptstadt solle "ein Vermächtnis im Sinne von 'Laudato si' hinterlassen". In dieser Enzyklika aus dem Jahr 2015 hatte sich Papst Franziskus unter anderem intensiv mit dem Umwelt- und Klimaschutz auseinandergesetzt. Die aktuelle Lebensweise der Menschheit mit Blick auf die Schöpfung bezeichnete er darin als "selbstmörderisch".

"Es reicht nicht, die Enzyklika zu loben", so Aguiar weiter. Die Veranstalter des Weltjugendtages würden daher darauf achten, möglichst wenig Papier und Plastik zu verwenden. Als konkrete Vorschläge nannte der verantwortliche Weihbischof den Gebrauch essbarer Verpackungen, eine plastikfreie Wasserversorgung der Teilnehmer sowie ausschließlich digital herausgegebene Pilgerbücher. Außerdem würden an den Hauptveranstaltungsorten in Lissabon und Loures neue Grünflächen entstehen.

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Die Zusammenarbeit der 21 Diözesen Portugal bei der Planung der Großveranstaltung bezeichnete Aguiar als Herausforderung, da dies "keine gewöhnliche Erfahrung" für die Kirche des Landes sei. Die inhaltliche Vorbereitung erfolge zu einem bedeutenden Teil über diözesane Komitees, die von Januar an jeden Monat Initiativen zum Jugendtreffen vorstellen würden. "Dabei geht es nicht darum, den Rosenkranz zu beten oder einen Gottesdienst zu feiern, sondern es sind thematische Treffen, die sich an unterschiedliche Personenkreise richten." Die Einladung zum Weltjugendtag solle alle jungen Portugiesen erreichen, "niemand darf sich vergessen oder ignoriert fühlen", so Aguiar.

Die Weltjugendtage gehen auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. zurück, der 1984 zu einem ersten Treffen dieser Art nach Rom einlud. Der erste Weltjugendtag außerhalb der Ewigen Stadt fand drei Jahre später in Buenos Aires statt. Das 37. Jugendtreffen war für 2022 in Lissabon geplant, wurde aufgrund der Corona-Pandemie jedoch um ein Jahr verschoben. (rom)