Erzbischof Schick: Militär- und Friedensdienst besser verzahnen
Als Lehre aus Afghanistan mahnt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick eine engere Verzahnung von Militäreinsätzen und Friedensdienst an. "Mit denen, die militärisch in die Schranken gewiesen werden müssen, muss der Dialog der Versöhnung und Verständigung für Einheit und Friede gesucht werden", schrieb der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag auf Twitter: "Untergrund verstärkt Ideologie."
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Schick hatte bereits am Dienstag zu Verhandlungen mit den Taliban aufgerufen. Ziel müsse sein, dass deren Regierung mit den Menschen in Afghanistan "so human wie es eben möglich ist" umgehe, sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR). Auf die Frage, ob er realistische Hoffnung habe, dass dies gelinge, sagte Schick: "Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir haben schon erlebt, dass auch gemäßigte Taliban-Leute ans Ruder kommen." Angst und Hoffnungslosigkeit seien die schlechtesten Berater.
Außerdem müsse mit den Taliban darüber gesprochen werden, dass Afghanen, die das Land aus berechtigter Angst verlassen wollten, dies auch können müssten, selbst wenn die neuen Machthaber die Grenzen schlössen. "Menschen, die dann trotzdem fliehen und hier zu uns kommen, müssen natürlich aufgenommen werden", so der Erzbischof. (KNA)