Papst-Initiative organisiert Kampagne für afghanische Frauen
Die von Papst Franziskus angestoßene Solidaritätsinitiative "Economy of Francesco" hat einen internationalen "Marsch für die Rechte afghanischer Frauen" ins Leben gerufen. Wie das Portal Vatican News berichtete, beteiligten sich am Samstag Aktivisten in mehreren Städten und Ländern.
Unter anderem in Italien, Guatemala und Argentinien gingen sie mit blauen Tüchern als Erkennungszeichen auf die Straßen. Das Motto der neuen Kampagne lautet "Afghan Women Exist". Entsprechende Aktionen sollen nun an jedem Samstag stattfinden.
"Die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan kann uns nicht gleichgültig lassen", sagte Olena Komisarenko, Mitglied von "Economy of Francesco". Es gebe konkrete Hilfsbitten von Betroffenen in dem Krisenland. Der Westen dürfe nicht einfach zusehen, wie sie erneut zu Sklavinnen gemacht, ihrer Rechte und Freiheiten beraubt würden.
Blaue Tücher als Erkennungzeichen
Das Vorrücken der militant-islamistischen Taliban habe nach UN-Angaben nicht nur zu willkürlichen Tötungen geführt, erläuterte Komisarenko. Viele Frauen seien plötzlich verschwunden oder eingesperrt worden. Ein Zugang für sie etwa zur Universität erscheine undenkbar. "Das können wir nicht hinnehmen."
Unterdessen hat mit dem Italiener Giovanni Scalese der zuletzt einzige katholische Priester Afghanistan verlassen. Ihm gelang gemeinsam mit mehreren Ordensschwestern die Ausreise. "Es tut uns Leid, dass wir ein Land in großer Not verlassen mussten und unseren Dienst nicht fortsetzen konnten", sagte er laut Vatican News.
Die Initiative "Economy of Francesco" soll Nachwuchs-Ökonomen und Unternehmer zu alternativen Wirtschaftsformen im Geist des Ordensgründers Franz von Assisi (1181/82-1226) zusammenbringen. Das Projekt begann zunächst mit einer Onlinekonferenz im Jahr 2020. Inzwischen setzen sich über die Plattform Tausende Mitwirkende für eine gerechte und nachhaltige globale Wirtschaft ein.
Nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan haben die radikalislamischen Taliban wieder die Macht im Land übernommen. Zwischen 1996 und 2001 waren die Taliban bereits an der Macht, in dieser Zeit hatten Frauen keinen Zugang zu Bildung, durften außerhalb ihres Haushalts nicht arbeiten und das Haus ohne einen männlichen Vormund nicht verlassen. (cph/KNA)