Päpstliches Priesterseminar schafft vorkonziliare Messe ab
Das Päpstliche Nordamerika-Kolleg in Rom will die Feier der vorkonziliaren Messe nicht mehr praktizieren und auch nicht mehr lehren. Das sei eine Reaktion auf den Erlass "Traditionis custodes" von Papst Franziskus, berichtet der US-Pressedienst CNA am Mittwoch. Mit dem Motu proprio hatte der Pontifex die Nutzung der Messbücher aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) erheblich eingeschränkt.
Als der damalige Papst Benedikt XVI. 2007 durch das Motu proprio "Summorum pointificum" die Feier der vorkonziliaren Messe erleichtert hatte, habe das Seminar mit der Ausbildung in der damals sogenannten "außerordentlichen Form" begonnen, so der Rektor James F. Checchio. Zudem seien diese Messen in den regelmäßigen Turnus der besonderen Messen aufgenommen worden.
Lateinische Messen in der aktuellen Form
Angesichts des neuen Motu proprio und "nachdem wir kirchenrechtlichen Rat eingeholt haben, bleibt das Kolleg im Einklang mit dem, was der Heilige Vater von uns verlangt hat". Da die Erlaubnis des Diözesanbischofs nicht ausreiche, um außerhalb der jeweiligen Diözese in der vorkonziliaren Form zu zelebrieren, "wird es keine Ausbildung in der 'außerordentlichen Form' mehr geben und auch keine Zelebrationen nach dem Missale Romanum von 1962", heißt es in einem Brief des Rektors. Dies gelte auch für die von Seminaristen zelebrierten Feiern, die in der Vergangenheit in der Regel am Samstagvormittag stattgefunden hatten. Anstatt der vorkonziliaren Messen werden nun lateinische Messen nach den aktuellen Messbüchern gefeiert.
Das "Pontificial North American College" wurde 1859 von Papst Pius XI. gegründet und hat seinen Sitz in der Innenstadt Roms. In das Priesterseminar dürfen sich ausschließlich US-Bürger einschreiben, andere brauchen eine besondere Bewilligung. Im Seminar sind etwa 250 Studenten eingeschrieben. (cph)