Mindestens 15 Prozent der Papstwähler hatten Covid-19
Mindestens 15 Prozent der wahlberechtigten Kardinäle haben eine Erkrankung mit Covid-19 hinter sich. Schließt man auch die im Konklave nicht mehr wahlberechtigten Kardinäle ein, sind es neun Prozent des Kollegiums, die an Corona erkrankt waren oder sind, berichtete die spanische Nachrichtenseite "Religión Digital" am Mittwoch. Insgesamt 20 Kardinäle hätten sich mit Covid-19 angesteckt, die meisten vor einer Impfung gegen Corona. Aktuell gibt es 122 Kardinäle unter 80 Jahren, die bei einer Papstwahl zur Teilnahme am Konklave berechtigt wären. Insgesamt gibt es derzeit 219 Kardinäle.
Bislang ist mit dem Brasilianer Eusebio Scheid ein einziger Kardinal an Covid-19 gestorben. Der Alterzbischof von Rio de Janeiro starb im Januar mit 88 Jahren an der Erkrankung. Der jüngste Corona-Fall unter den wahlberechtigten Purpurträgern ist der Erzbischof von Manila (Philippinen), José Advíncula, der vor sechs Tagen positiv getestet wurde. Er ist jedoch voll geimpft und befindet sich in einem guten gesundheitlichen Zustand. Die ersten Kardinäle, die sich mit Corona infizierten, waren im März 2020 der Erzbischof von Ouagadougou (Burkina Faso), Philippe Ouédraogo, und der Kardinalvikar von Rom, Angelo De Donatis. Letzterer wurde mehrere Tage in der römischen Gemelli-Klinik behandelt.
Bei der fliegenden Pressekonferenz während der Rückreise von seinem Besuch in der Slowakei vor einer Woche kritisierte Papst Franziskus, dass es im Kardinalskollegium einige wenige Mitglieder gäbe, die sich nicht impfen lassen wollten. "Einer von ihnen, der arme Mann, hat sich mit dem Virus angesteckt", sagte das Kirchenoberhaupt, wohl in Anspielung auf US-Kardinal Raymond Burke. Der konservative Kirchenmann wurde wegen seiner Erkrankung in ein Krankenhaus eingewiesen, wo er einige Tage auf der Intensivstation behandelt werden musste. Inzwischen befindet er sich auf dem Weg der Besserung. (rom)