Offener Brief vor der Synodalversammlung

"Maria 1.0": Keine gendergerechte Sprache beim Synodalen Weg

Veröffentlicht am 27.09.2021 um 11:14 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ "Teilnehmer*innen" oder "Katholik:innen" – das will "Maria 1.0" nicht lesen: In einem Offenen Brief kritisiert die Gruppe gendergerechte Sprache und verweist auf das demokratische Element des Synodalen Wegs.

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Die Gruppe "Maria 1.0" wendet sich gegen gendergerechte Sprache beim Synodalen Weg und in der Kirche. Diese Sprache sei ein "Kniefall vor einer machtförmigen Ideologie und die de-facto Anerkennung ihrer totalitären Ansprüche", schreibt die Aktivistin und Synodale Dorothea Schmidt in einem Offenen Brief, über den die "Tagespost" am Montag berichtet. Gendergerechte Sprache folge keiner inneren Logik, sondern "nur der sich täglich ändernden Willkür von Aktivisten".

Schmidt verweist auf Meinungsumfragen, nach denen eine Mehrheit der Menschen in Deutschland gendergerechte Sprache ablehnt. Es sei "elitär, undemokratisch und übergriffig", wenn sich "eine selbsternannte Avantgarde-Partei innerhalb der Gemeinschaft aller Katholiken" das Mandat anmaße, im Namen einer selbst definierten Geschlechtergerechtigkeit "Volkserziehung" zu betreiben. "Die gewachsene Muttersprache eines ganzen Kulturraumes gehört Ihnen nicht!"

"Über die Köpfe aller hinweg"

Auch den Nutzen von gendergerechter Sprache für die Sichtbarkeit von Frauen sieht Schmidt nicht. Sie hält es für fragwürdig, eine Sicht zu unterstützen, "die meine weibliche Beschaffenheit auch als Geschöpf Gottes negiert". Sie beklagt, dass beim Synodalen Weg "über die Köpfe aller hinweg" versucht werde, die Komplementarität der Geschlechter aus den Köpfen "auszuradieren" und durch eine Vielfalt sexueller Identitäten zu ersetzen.

Vertreter des Reformprozesses treffen sich in dieser Woche zur Zweiten Synodalversammlung. In Frankfurt stehen vor den 230 Mitgliedern 16 Papiere zur Diskussion. Zuletzt hatte es unter anderem durch eine Parallelwebseite aus dem Bistum Regensburg Auseinbandersetzungen über die Richtung des Prozesses gegeben. (cph)