DBK-Vorsitzender schreibt Brief an scheidende Regierungschefin

Bätzing dankt Merkel für "unermüdlichen Dienst" als Bundeskanzlerin

Veröffentlicht am 14.10.2021 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Bonn ‐ In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, die Verdienste der 67-Jährigen. Auch zum Verhältnis der Politikerin zur katholischen Kirche äußert sich der Bischof.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewürdigt. In einem Brief dankte Bätzing der 67-Jährigen für ihren "unermüdlichen Dienst als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland", teilte die Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mit. Er habe die hohe Verantwortung vor Augen, die Merkel über so viele Jahre "mit Weitblick und mit beeindruckender positiver Durchsetzungskraft getragen und gestaltet" habe, so Bätzing. Als Christin sei es ihr mit einem christlich geprägten Wertefundament gelungen, "immer die Menschen in unserem Land und die weltweite Verantwortung unseres Landes im Blick" zu haben.

Bei allen Begegnungen habe er hohe Wertschätzung, Wissensdurst und das Suchen nach gemeinsamen Lösungsansätzen von Kirche und Staat für die Probleme des Landes wahrgenommen, so Bätzing. Und weiter: "Für alles Wohlwollen und die zuverlässige Partnerschaft – gerade auch bei schwierigen Themen – danke ich Ihnen sehr." Deutschland stehe heute trotz der Herausforderungen der Migration seit 2015 und der Corona-Pandemie stabil und mit Perspektive da. "Das ist nicht zuletzt Ihrem besonnenen, klaren und klugen Handeln zu verdanken. Mag es auch in der Corona-Pandemie für uns – aber sicher auch für Sie – nicht einfach gewesen sein, so haben wir letztlich stets zu guten Lösungen gefunden", betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Sein Dank für Merkels Einsatz in Deutschland verbinde sich mit dem Dank für ihre "visionäre Kraft", die sie dem europäischen Projekt geschenkt habe.

Weiter führte Bätzing in dem Brief aus, dass auch die internationale Perspektive eng mit Merkels Namen verbunden sei: "Wir sind Ihnen dankbar für alle friedens- und entwicklungspolitischen Initiativen, die in Ihrer Kanzlerschaft angestrebt und umgesetzt wurden." Beispielhaft nannte der Bischof eine "sensible Abwägung in ethischen Fragen gerade bei militärischen Konflikten" sowie den "stets humanitären und vom Geist der Nächstenliebe geprägten Umgang mit Fragen der Migration". Deutschland könne erst in den nächsten Jahren wirklich ermessen, was Merkel als Bundeskanzlerin geleistet habe. Bätzing forderte die Politikerin auf, der Kirche auch weiterhin gewogen zu bleiben und ihre Stimme für das Wohl der Menschen in Deutschland, in Europa und in globaler Perspektive zu erheben. (stz)