Will noch in diesem Jahr Griechenland und Zypern besuchen

Papst Franziskus gibt neueste Reisepläne bekannt

Veröffentlicht am 22.10.2021 um 15:39 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt/Buenos Aires ‐ Seine letzte Reise liegt erst wenige Wochen zurück, schon gibt Papst Franziskus neue Pläne bekannt: Noch in diesem Jahr will er Griechenland und Zypern besuchen. Dabei sprach er auch über weitere Ziele und "eine der großen Führungspersönlichkeiten".

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Papst Franziskus will in der ersten Dezember-Woche nach Griechenland und Zypern reisen. Dies sagte das Kirchenoberhaupt der argentinischen Nachrichtenagentur Telam in einem Interview am Freitag. Für das kommende Jahr plane er zudem Reisen nach Afrika und Ozeanien, zitierte die Agentur den Papst. Außerdem müsse er einen für 2020 geplanten Besuch in Ost-Timor und Papua-Neuguinea nachholen. Allerdings ist bisher keine weitere Reise vom Vatikan offiziell bestätigt.

Ob zu der für das erste Dezember-Wochenende geplanten Reise auch ein Abstecher nach Lesbos gehören wird, konnte Franziskus noch nicht sagen. Die Details würden noch geplant. Im April 2016 hatte der Papst zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und dem Athener orthodoxen Erzbischof Hieronymus ein Flüchtlingslager auf Lesbos besucht. Der Besuch Anfang Dezember in Griechenland und Zypern, dem Vernehmen nach vom 3. bis 5. Dezember, wäre die 34. Auslandsreise des Argentiniers als Bischof von Rom. Am 17. Dezember vollendet Franziskus dann sein 85. Lebensjahr.

Franziskus war als erster Papst in den Irak gereist

Mit Blick auf Afrika und Europa sagte der Papst: "Im Moment habe ich zwei Reisen im Sinn, die ich noch nicht angegangen bin: Das sind Reisen nach Kongo und Ungarn." Ein von ihm ebenfalls erwähnter Besuch in Ozeanien wäre der erste von Franziskus in diesem Teil der Welt. Konkrete Länder nannte er indes nicht.

Im September hatte der Papst die ungarische Hauptstadt Budapest besucht und dort mit rund 100.000 Gläubigen die Abschlussmesse des Internationalen Eucharistischen Kongresses gefeiert. Anschließend bereiste er für drei Tage die Slowakei. Als erster Papst überhaupt war Franziskus im März in den Irak gereist; dort war er unter anderem mit dem schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani zusammengetroffen.

Papst Franziskus vor dem Holocaust-Denkmal in Bratislava
Bild: ©KNA/Paul Haring

Papst Franziskus' Besuch des Holocaust-Denkmals in Bratislava (Slowakei) und die Begegnung mit der dortigen jüdischen Gemeinde fand im September große mediale Beachtung.

Im Gespräch mit der argentinischen Nachrichtenagentur würdigte der Papst außerdem die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut als bedeutende Politikerin. "Sie ist eine der großen Führungspersönlichkeiten, die in die Geschichte eingehen werden", sagte Franziskus. Die Tochter eines evangelischen Pfarrers sei "in ihren Regierungsjahren ein gutes Beispiel für Gemeinsinn" gewesen, "für die Fähigkeit zu sehen, was möglich und machbar ist, und entsprechend ihren Weg einzuschlagen".

Der Papst äußerte den Wunsch, die langjährige deutsche Regierungschefin möge vielen Frauen ein Vorbild für eigenes politisches Engagement sein. "Ich halte die Amtsführung von Angela Merkel für einen interessanten Meilenstein der Weltpolitik und einen Aufruf an Frauen, die politische Berufung verspüren", wird Franziskus von Telam zitiert. Merkel sei "keine Frau mit Fantasien, sondern eine Frau mit Idealen, die sie konkret verkörpert hat". Frauen hätten "ein besonderes Gespür für Konfliktmomente", so Franziskus weiter. Frauen seien "viel eher in der Lage, Konflikte zu steuern, weil sie realistisch und in der Lage sind, zu erfinden und zu verarbeiten".

Angela Merkel hatte bereits 2018 bekannt gegeben, dass sie nach der laufenden Legislaturperiode nicht mehr für das Amt der Bundeskanzlerin kandidieren werde. Damit dürfte ihre 16-jährige Amtszeit voraussichtlich noch in diesem Jahr mit der Bildung einer neuen Regierung enden. Anfang Oktober besuchte Merkel zum letzten Mal als Bundeskanzlerin Papst Franziskus in Rom. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, dankte der scheidenden Regierungschefin indes in einem Brief für ihren "unermüdlichen Dienst" und ihre "visionäre Kraft". (mfi/KNA)