Deutsche Bischofskonferenz lehnt Genderschreibweise von Gott ab
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) lehnt die Schreibung "Gott*" ab. "Die theologische Debatte ist derzeit nicht aktuell. Wir haben ganz andere Probleme in der Kirche", sagte DBK-Sprecher Matthias Kopp in einem Interview mit "Sat.1" (Mittwoch). "Gott ist mehr als Sonne, Mond und Sterne. Gott ist für uns nicht fassbar, das sind andere Kategorien. Wir können Gott gar nicht in Worte kleiden", so Kopp.
Erneut angestoßen hatte die Debatte die Katholische junge Gemeinde (KjG), die laut einer Pressemitteilung vom Wochenende über die Schreibweise von Gott mit Genderstern diskutieren möchte. Die Erkenntnis, dass die Art, wie von Gott gesprochen werde, auch das Menschenbild präge, sei nicht neu. "Neu ist aber, dass immer mehr Gläubige von der Vorstellung eines männlich patriarchalen, weißen Gottesbildes befremdet sind und das auch laut sagen", so der Verband. Die "männlich weiße Vorstellung von Gott" greife theologisch zu kurz und erschwere vielen jungen Menschen den Zugang zu Gott.
"Dimensionen, die das Bild vom Vater alleine nicht abdeckt"
"Wenn man KjG-lerinnen fragt, könnte Gott eine Freundin sein, könnte eine Wegbegleiter:in sein, könnte die Liebe sein", sagte die Geistliche Bundesleiterin des Jugendverbandes, Rebekka Biesenbach, im "Sat.1"-Interview. "Das sind alles Dimensionen, die das Bild vom Vater alleine nicht abdeckt."
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Katholische Studierende Jugend (KSJ), die wie die KjG Mitglied im Dachverband Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist, die Verwendung der Schreibweise "Gott*" beschlossen. Damit wolle man sich für ein anderes Gottesbild stark machen, "weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt", so der Verband. Der Beschluss hatte zu einer kontroversen Debatte geführt. (cbr)