Klerikerstatus aufgehoben: Ex-Priester will Präsident Osttimors werden
Papst Franziskus hat dem katholischen Priester Martinho Germano da Silva Gusmao seinen Priesterstatus entzogen, damit dieser für das Präsidentenamt von Osttimor kandidieren kann. Die Entlassung sei durch eine Mitteilung des Vatikan an das Bistum Baucau am Wochenende veröffentlicht worden, berichtet das Nachrichtenportal "Uca News" am Montag. "Durch dieses Kommuniqué wird Herr Martinho Germano da Silva Gusmao von heute an sein Leben als gewöhnlicher Laie leben und weiterhin als guter Laie Zeugnis für den Glauben ablegen", heißt es demnach in dem Schreiben.
Die Entlassung des Priesters geht laut Bericht auf eine Bitte Gusmaos an Papst Franziskus aus dem vergangenen Jahr zurück. Bereits im Januar 2020 hatte der Priester sein Rücktrittsschreiben zudem beim inzwischen verstorbenen Bischof von Bacau, Bischof Basilio do Nascimento, eingereicht, das Gesuch wurde im Januar 2021 endgültig offiziell bestätigt. Am 30. August entband der Bischof Gusmao von seinen priesterlichen Aufgaben.
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Auch der Generalvikar und der Vizekanzler des Bistums Baucau unterzeichneten das jetzt veröffentlichte Kommuniqué aus dem Vatikan. Sie dankten Gusmao für seinen Dienst als Priester und baten die Katholiken darum, für ihn zu beten, dass er "immer noch in der Lage sein wird, ein guter Laie zu sein und weiterhin seinen Glauben als Christ in der Gemeinschaft zu bezeugen."
Osttimor hat für den kommenden März Präsidentschaftswahlen angesetzt und Gusmao will als unabhängiger Kandidat kandidieren. Der südostasiatische Inselstaat hat rund 1,3 Millionen Einwohner und ist seit 2002 unabhängig. Weit über 90 Prozent der Menschen in Osttimor sind Katholiken. (cbr)