Bischöfe in Portugal geben Missbrauchs-Studie in Auftrag
Die portugiesischen Bischöfe wollen Missbrauchsfälle an Minderjährigen in der katholischen Kirche des Landes untersuchen lassen. Eine aus sechs Expertinnen und Experten bestehende unabhängige Kommission unter Leitung des Kinderpsychiaters Pedro Strecht soll im Januar ihre Arbeit aufnehmen, wie die Portugiesische Bischofskonferenz mitteilte. Ein Zwischenbericht soll bis Ende 2022 vorliegen.
Kommissionsleiter Strecht ermutigte "alle, die Opfer dieser abscheulichen Verbrechen wurden", sich zu melden. "Was mir Angst macht, ist nicht zu wissen, wie viele Menschen missbraucht wurden, was da ans Licht kommen wird. Aber ich hoffe, dass es ans Licht kommt, das ist unser Interesse", zitieren Medien den Vorsitzenden der Portugiesischen Bischofskonferenz, Bischof Jose Ornelas Carvalho.
Die Arbeit der Kommission steht unter der Überschrift "Dem Schweigen eine Stimme geben" ("Dar Voz ao silencio"). Medienberichten zufolge gab es in Portugal bislang keine allgemeine und landesweite Untersuchung von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen in der Kirche. Von den 10,3 Millionen Einwohnern Portugals gehören mindestens 85 Prozent der katholischen Kirche an. (KNA)