Neustart nach Ablehnung des Rücktrittsgesuchs durch den Papst

Gremien fordern von Erzbischof Heße bessere Kommunikation

Veröffentlicht am 15.12.2021 um 14:06 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Papst Franziskus hatte sein Rücktrittsgesuch abgelehnt: Damit der Neustart Erzbischof Stefan Heßes funktioniert, wünschen sich Gremien und Mitarbeiter des Erzbistums Hamburg nun eine bessere Kommunikationskultur.

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Gremien und Mitarbeitende im Erzbistum Hamburg erwarten von Erzbischof Stefan Heße nach seinem Neustart eine bessere Kommunikationskultur. Nach dem vom Papst im September abgelehnten Rücktritt habe Heße etliche Gespräche mit ihnen über Enttäuschungen und Erwartungen für eine gute Zukunft geführt, teilt die Erzdiözese auf ihrer Homepage mit. Dabei sei neben einer besseren Kommunikation auch gefordert worden, noch stärker den Blick auf die Betroffenen sexualisierter Gewalt zu richten sowie Aufarbeitung und Prävention zu intensivieren. Auch müssten die Schwerpunkte der katholischen Kirche im Norden stärker sichtbar werden.

"Ich bin dankbar für die Offenheit und die klaren Worte", erklärte Heße. Zugleich bat er darum, im Ringen um die Zukunft im Erzbistum Hamburg weiterhin offen für Gespräche zu bleiben. "Ein Neustart kann uns nur im Miteinander gelingen", so der Erzbischof. Die umfassende Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs und die Präventionsarbeit hätten für ihn oberste Priorität. "Ich möchte zudem die gewünschte ehrliche, transparente und verlässliche Kommunikationskultur in unserem Bistum fördern", betonte Heße. "Sie ist auch für mich die Grundlage für Vertrauen und Beziehung." In den nächsten Wochen werden den Angaben zufolge weitere Gespräche folgen.

Obwohl Heße als früherer Personalchef und Generalvikar im Erzbistum Köln Pflichten im Umgang mit Missbrauchsfällen verletzte, entschied Papst Franziskus am 15. September, dass der Erzbischof seinen Dienst wieder aufnehmen soll. Nach der Vorstellung des Kölner Missbrauchsgutachtens am 18. März hatte Heße seinen Rücktritt angeboten und seine Amtsgeschäfte ruhen lassen. Die Untersuchung der Kanzlei Gercke Wollschläger wirft ihm elf Verstöße vor. (KNA)