Wegen Eingehen auf Folgen von Corona: TV-Ansprache von Kardinal gekürzt
Nach der Kürzung der Weihnachtsansprache des mauritischen Kardinals Maurice Piat im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, hat die katholische Kirche des Landes eine Erklärung gefordert. Der nationale Rundfunkrat IBA solle Stellung beziehen zu dem Vorfall, den das Bistum Port-Louis als "Verletzung unserer Meinungsfreiheit" betrachte, heißt es in einem Schreiben des Generalvikariats, aus dem das Portal "lexpress.mu" (Mittwoch) zitiert.
Die Verantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Senders MBA hatten den Angaben zufolge Teile der am vergangenen Samstag ausgestrahlten Rede des Kardinals als "verletzende Worte" eingestuft und sie herausgeschnitten. Die Kirche forderte eine Erklärung des Senders, welche Äußerungen damit konkret gemeint gewesen seien. "Wenn der Kardinal tatsächlich Worte benutzt haben sollte, die den sozialen Frieden gefährdeten, dann müssten sie auch juristisch verfolgt werden", so das Schreiben.
In der betreffenden Passage hatte sich Piat demnach über das aktuelle Leid der Menschen, insbesondere auch der Kinder, während der Pandemie geäußert. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen, Quarantänebestimmungen und die vermehrte Arbeit aus dem Homeoffice sei ein "Klima der Angst" geschürt worden. Außerdem kritisierte der 80-jährige Kardinal finanzielle Probleme von Mauritius. Die Weihnachtsansprache Piats wurde gemeinsam mit einer Botschaft des Staatspräsidenten Prithvirajsing Roopun und des anglikanischen Bischofs Stenio André am Abend des 25. Dezembers ausgestrahlt. (rom/KNA)