Zeitschrift: Eugen Drewermann verbreitet Verschwörungserzählungen
Der Ex-Priester und Psychotherapeut Eugen Drewermann (81) verbreitet laut der Zeitschrift "Publik-Forum" Verschwörungserzählungen. Drewermann unterstütze die Vorwürfe radikaler Impfgegner, wonach missliebige wissenschaftliche Ergebnisse zu Corona unterdrückt werden, schreibt "Publik-Forum" in seiner neuen Ausgabe. Drewermann gehört außerdem zu den Erstunterzeichnern des "Neuen Krefelder Appells", der vor einer kapitalistischen Weltverschwörung warnt.
Drewermann – so "Publik-Forum" weiter – trete auch in dubiosen Medien wie dem russischen Propagandasender Russia Today oder der rechtsgerichteten Produktionsfirma Oval Media auf. Dieses Sprachrohr werde unter anderem von dem Ökonomen und Publizisten Max Otte, der von der AfD als Kandidat für das Bundespräsidentenamt nominiert wurde, und dem Verschwörungs-Aktivisten Ken Jebsen genutzt.
Nato sei "eine große Gefahr"
Auf Nachfrage von "Publik-Forum", warum er den "Neuen Krefelder Appell" unterzeichnet habe, schrieb Drewermann demnach, dass er die Nato "für eine große Gefahr" halte. Da frage er nicht "beim Bundeskriminalamt nach, wer politisch korrekt genug denkt". Drewermann: "Menschen, die für den Frieden sind, stehen mir immer nahe, gleich welcher Couleur." So habe es auch Jesus gehalten, er "dachte nicht politisch", sondern habe versucht, die Menschen in ihrer Not zu Gott zurückzuführen.
Drewermann zählte zu den umstrittensten Theologen in der katholischen Kirche. Von 1979 bis 1991 lehrte er als Privatdozent an der Theologischen Fakultät Paderborn. 1991 entzog der Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt ihm die Lehrerlaubnis. 1992 erhielt der Theologe ein Predigtverbot, wenig später wurde er vom Priesteramt suspendiert. 2005, zu seinem 65. Geburtstag, trat er aus der Kirche aus. In seinen Büchern legt Drewermann die Bibel vor allem tiefenpsychologisch aus. (KNA)