Ostern 2022 im Vatikan – Normalität kehrt zurück
Nach zwei Pandemie-bedingten Ausnahmejahren kehrt zu Ostern ein Stück Normalität in den Vatikan zurück. Papst Franziskus wird laut seinem am Montag veröffentlichten Terminkalender nicht mehr allein oder in kleiner Gemeinschaft das höchste Fest der Christenheit begehen.
So kehrt ein stimmungsvoller Höhepunkt der römischen Kar- und Osterfeierlichkeiten zurück: Der Kreuzweg am Kolosseum am Karfreitag. Ebenso spricht Franziskus den Segen "Urbi et orbi" am Ostersonntag (17. April) wieder vom Balkon des Petersdoms. Über den Gründonnerstag und die damit verbundenen päpstlichen Besuche in Sozial- oder Vollzugseinrichtungen schweigt sich der Vatikan noch aus.
Zuletzt 2019 erstrahlten die Kerzen in der Dunkelheit rings um das Kolosseum. Die Pandemie mit ihren Abstandsregeln und Ausgangssperren ließ das große Amphitheater in den vergangenen beiden Jahren im Dunkeln. Stattdessen setzte Franziskus auf Symbolik auf dem nahezu leeren Petersplatz. In diesem Jahr also wird das Kirchenoberhaupt dem Kreuzweg am Kolosseum wieder vorstehen. Ob es Zehntausende Teilnehmer wie in Vor-Pandemie-Zeiten werden, ist unsicher.
Messe auf dem Petersplatz zu Palmsonntag
An Palmsonntag (10. April) davor will Franziskus die Messe auf dem Petersplatz feiern, die sogenannte Chrisammesse an Gründonnerstag im Petersdom ist gesetzt. Noch offen ist, wie der Papst den Abend verbringen wird. Vor der Pandemie besuchte er traditionell soziale Einrichtungen oder Haftanstalten, wusch Flüchtlingen und Häftlingen die Füße.
Die Osternacht zelebriert Franziskus im Petersdom, ebenso wie die Messe am Ostersonntag auf dem Petersplatz. Den Segen "Urbi et orbi" spendet er, wie schon vergangenes Weihnachten, vom Balkon des Petersdoms. In den vergangenen beiden Jahren mussten sich die Gläubigen mit einem Livestream aus der Basilika begnügen. Informationen darüber, wie viele Menschen auf dem Petersplatz unter welchen Voraussetzungen zugelassen werden, liegen noch nicht vor.
Klar aber ist, der Petersplatz wird sich künftig wieder häufiger füllen. Am 15. Mai spricht Franziskus dort zehn Menschen heilig, unter ihnen der niederländische Nazi-Gegner und Ordensmann Titus Brandsma (1881-1942) und der französische Eremit Charles de Foucauld (1858-1916). (KNA)