Papst: Marienweihe von Russland und Ukraine ist Akt der Weltkirche
Papst Franziskus hat die Bischöfe der Welt aufgefordert, sich der Marienweihe Russlands und der Ukraine anzuschließen. In dem am Mittwoch vom Pressesaal des Heiligen Stuhls veröffentlichten Brief vom Montag betonte der Papst, dass die Weihe ein "Akt der Weltkirche" sein soll, "die in diesem dramatischen Augenblick durch die Mutter Jesu, die auch unsere Mutter ist, den Schmerzensschrei aller, die leiden und ein Ende der Gewalt herbeisehnen, vor Gott trägt". Zugleich vertraue sie die Zukunft der Menschheit der Königin des Friedens an. Daher bittet der Papst die Bischöfe, sich dem Weiheakt am Freitag anzuschließen und dazu auch die Priester, Ordensleute und die übrigen Gläubigen zum Gebet einzuladen. Die Kirche sei "in dieser dunklen Stunde", in der der Krieg immer mehr Leid über die gepeinigte Bevölkerung bringe und den Weltfrieden gefährde, "dringend aufgerufen, beim Fürsten des Friedens Fürsprache einzulegen und denjenigen beizustehen, die die Folgen des Konflikts an ihrem eigenen Leib zu spüren bekommen".
Mit dem Brief wurde auch der Akt der Weihe an das unbefleckte Herz Mariens selbst veröffentlicht. In dem Gebet heißt es, dass die Menschheit vom Weg des Friedens abgekommen sei. "Wir haben die Lehren aus den Tragödien des letzten Jahrhunderts und das Opfer der Millionen in den Weltkriegen Gefallenen vergessen", so die Vorlage. Die Verantwortung Russlands für den Angriffskrieg taucht sowohl im Gebet wie im Brief an die Bischöfe nicht auf.
Menschheit schon mehrfach Maria geweiht
Papst Franziskus hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Menschen in der Ukraine und in Russland in einem besonderen liturgischen Akt am auch Mariä Verkündigung genannten Hochfest Verkündigung des Herrn unter den Schutz der Gottesmutter zu stellen. Die katholischen Bischöfe der beiden Länder dankten dafür dem Papst. Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk erklärte, das ukrainische Volk habe auf diesen geistlichen Akt lange gewartet. Auch zahlreiche deutsche Bistümer haben angekündigt, an der Marienweihe teilzunehmen. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden die Bistümer Passau und Augsburg Maria geweiht.
Bei einer solchen Weihe wird Maria gebeten, die Menschen oder ganze Länder unter ihren mütterlichen Schutz zu nehmen, sie vor Gefahren und Versuchungen zum Bösen zu bewahren. Bereits 1942 hatte Papst Pius XII. die ganze Menschheit dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht, in der Folge wurden auch einzelne Länder geweiht, darunter 1954 Deutschland. Schon 2013 hatte Papst Franziskus die Weihe der ganzen Menschheit an das Herz Mariens erneuert. (fxn)
Gebet zur Gottesmutter Maria
Nimm an, o Mutter, unser Gebet.
Du Stern des Meeres, lass uns im Sturm des Krieges nicht untergehen.
Du Arche des Neuen Bundes, zeige uns Möglichkeiten und Wege der Versöhnung.
Führe, "du Irdische im Himmel", die Welt wieder zu göttlicher Eintracht.
Beende den Hass, besänftige die Rachsucht, lehre uns Vergebung.
Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung.
Du Königin vom Rosenkranz, erwecke in uns wieder das Bedürfnis zu beten und zu lieben.
Du Königin der Menschheitsfamilie, zeige den Völkern den Weg der Geschwisterlichkeit.
Du Königin des Friedens, erbitte der Welt den Frieden.