Bischof Kohlgraf ernennt zwei Beauftragte für Queer-Pastoral
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Hochschulseelsorgerin und Pastoralreferentin Christine Schardt und den Mainzer Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger zu Beauftragten für eine queersensible Pastoral ernannt. In vielen Gesprächen in den vergangenen Jahren sei ihm deutlich geworden, wie sich Menschen mit einer "nicht heterosexuellen Orientierung durch die Kirche, ihre Lehre und das konkrete Verhalten ausgegrenzt und verletzt fühlen", sagte Kohlgraf laut einer Mitteilung seiner Diözese am Dienstag. Neben der seelsorglichen Begleitung, der Wertschätzung und dem Interesse sei auch eine offizielle kirchliche Vertretung wichtig, die die Anliegen der Menschen aufgreife, so der Mainzer Bischof.
"Ich freue mich, mit Pastoralreferentin Christine Schardt und Pfarrer Mathias Berger zwei Beauftragte für das Bistum Mainz vorstellen zu können, die sich in besonderer Weise für die Anliegen einer queersensiblen Pastoral einsetzen werden", so Kohlgraf weiter. "Natürlich wünsche ich mir, dass sich alle unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger in der Verantwortung sehen, den betroffenen Menschen eine Kultur des Willkommens zu eröffnen."
"Es entspricht zu 100 Prozent dem kirchlichen Auftrag"
Schardt ist Seelsorgerin, Dozentin an der Mainzer Hochschule und Vorsitzende der Konferenz für Katholische Hochschulpastoral in Deutschland. "Ich möchte dazu beitragen, dass Kirche ein Ort gelebter Vielfalt von Menschen wird. Jeder Mensch ist ein Geschenk und eine Bereicherung für uns alle", so die Pastoralreferentin. Berger ist Diözesanpräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Geistlicher Verbandsleiter bei der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) und Leiter des Bischöflichen Jugendamtes im Bistum Mainz. "Es entspricht zu 100 Prozent dem kirchlichen Auftrag, Menschen wertschätzend zu begleiten. Dass so viele Queere genau das von Kirche schon lang nicht mehr erwarten, zeigt, was noch zu tun ist", sagte Berger.
Schardt und Berger sollen die Beauftragung laut Mitteilung ab dem 1. April übernehmen. Zu den Aufgaben gehören demnach Seelsorgeangebote wie Segensfeiern und spirituelle Angebote, Aus- und Fortbildungen zum Thema "Stärkung der Sensibilität für sexuelle Vielfalt" sowie die Vernetzung weiterer Gruppen und Organisationen. Im vergangenen November hatte Bischof Kohlgraf die Beauftragung von Ansprechpersonen für homosexuelle und queere Menschen in seinem Bistum bereits angekündigt. Mehr als die Hälfte der deutschen Diözesen hat bereits Beauftragungen für diesen Seelsorgebereich ausgesprochen. (cbr)