Sorbische Osterreiter wieder unterwegs in der Oberlausitz
Die jahrhundertealte katholische Tradition der sorbischen Osterreiter hat nach coronabedingten Einschränkungen in diesem Jahr wieder zahlreiche Zuschauer angezogen. In neun Prozessionen haben die Osterreiter am Sonntag die biblische Botschaft von der Auferstehung Jesu verkündet. Die mit Frack und Zylinder festlich gekleideten Reiter sind traditionell am Ostersonntag in der Oberlausitz unterwegs. In diesem Jahr wollten wieder rund 1.500 Männer teilnehmen, um die Botschaft der Auferstehung zu verkünden. Die Prozessionen führen durch sorbische Dörfer.
Vor der Pandemie kamen am Ostersonntag zehntausende Zuschauer in die Oberlausitz, um die Osterreiter zu erleben. Die Tradition besteht seit mehr als fünf Jahrhunderten, die Corona-Schutzmaßnahmen hatten sie 2020 jedoch unterbrochen. Die Prozessionen mussten abgesagt werden. Vergangenes Jahr war das Osterreiten mit Einschränkungen aufgrund der pandemischen Bestimmungen wieder möglich, jedoch ohne Zuschauer. Bis heute ist das österliche Ritual Männern vorbehalten.
Außerdem wird jährlich im ostsächsischen Ostritz das sogenannte Ostersaatreiten mit rund einhundert Reitern veranstaltet. Deren Ziel ist das Kloster St. Marienthal an der Neiße. Dieser Brauch wird seit 1993 gemeinsam von evangelischen und katholischen Christen gepflegt. (rom/epd)