Gemeinschaft Sant'Egidio begrüßt "entscheidenden Schritt"

Zentralafrikanische Republik stimmt für Abschaffung der Todesstrafe

Veröffentlicht am 29.05.2022 um 11:15 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Vergangene Woche hat das Parlament der Zentralafrikanischen Republik für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Die Gemeinschaft Sant'Egidio begrüßt den Schritt und hofft, dass der Afrikanische Kontinent bald der zweite ohne Todesstrafe werde.

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Die Gemeinschaft Sant'Egidio begrüßt das Votum zur Abschaffung der Todesstrafe in der Zentralafrikanischen Republik. Die Gemeinschaft brachte am Sonntag "ihre große Genugtuung darüber zum Ausdruck, dass die Nationalversammlung der Zentralafrikanischen Republik im Einvernehmen mit der Regierung für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt hat – ein entscheidender Schritt, der nun nur noch vom Staatschef bestätigt werden muss". Die Abstimmung hatte Ende vergangener Woche stattgefunden.Der zentralafrikanische Präsident Faustin-Archange Touadera habe anlässlich des Internationalen Gebetstreffens für den Frieden 2019 in Madrid den Abschaffungsprozess als "Zeichen der Befriedung" und als "Zeichen für den Eintritt eines Landes in eine neue historische Phase" bezeichnet, erklärte Sant'Egidio. Die Gemeinschaft sei seit einigen Jahren in der Zentralafrikanischen Republik mit Maßnahmen im Gesundheitsbereich vertreten und beteilige sich an der Förderung des Friedens- und Versöhnungsprozesses im Land. Das jetzige Votum ist aus Sicht der Gemeinschaft ein "weiterer Schritt in Richtung eines neuen Rechtsbewusstseins". Sie hoffe, dass ganz Afrika zum zweiten Kontinent nach Europa werde, in dem es keine Todesstrafe mehr gebe.

In der Zentralafrikanischen Republik herrscht seit nahezu neun Jahren ein Bürgerkrieg, der infolge eines Putsches im Jahr 2013 begonnen hatte. Der Konflikt hat sich in den vergangenen drei Jahren aber entspannt. Im Jahr 2020 hatte die benachbarte Republik Tschad die Todesstrafe abgeschafft, im Jahr 2021 das westafrikanische Sierra Leone. (mfi/KNA)