Weltkirche-Bischof hat Besuch in der Ukraine beendet

Meier: Ukrainer verdienen Beistand aller freiheitsliebenden Menschen

Veröffentlicht am 04.06.2022 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Kiew ‐ Am Samstag ist die viertägige Reise von Weltkirche-Bischof Bertram Meier durch die Ukraine zu Ende gegangen. Vor allem von seinen Besuchen an mehreren Schauplätzen russischer Kriegsverbrechen zeigte sich Meier am Ende der Reise bedrückt.

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Mit der Segnung des Grundsteins einer Kirche im westukrainischen Radekhiv hat der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, am Samstag seine viertägige Ukraine-Reise beendet. "Mein für Ende Februar geplanter Besuch musste wegen des Kriegsbeginns am 24. Februar 2022 abgesagt werden. Mir war es wichtig, als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz diese Reise baldmöglichst nachzuholen, um ein Zeichen der Solidarität mit den Christinnen und Christen und allen Menschen in der Ukraine zu setzen", erklärte Meier zum Abschluss der Reise. Die Ukrainer kämpften gegen die Invasion in ihrem Land und verdienten den Beistand aller freiheitsliebenden Menschen.

Im Rahmen seiner Reise besuchte Meier unter anderem die Hauptstadt Kiew, die westukrainische Stadt Lviv (Lemberg) sowie mehrere Schauplätze russischer Kriegsverbrechen. Einer der bedrückendsten Momente sei dabei der Besuch in Butscha gewesen. "Die Geschichten der Menschen von Butscha treffen ins Herz. Leider müssen wir davon ausgehen, dass Butscha kein Einzelfall ist, sondern stellvertretend für Verbrechen der russischen Besatzungspolitik an vielen Orten steht", so Meier. Die ganze Stadt sei traumatisiert und suche die Hilfe internationaler fachkundiger Organisationen.

Auf dem Maidan-Platz in Kiew betete der Bischof laut Bischofskonferenz für die Opfer des freiheitlichen Aufbruchs 2013/2014, mit dem sich ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung für die europäische Perspektive ihres Landes eingesetzt hatte. "Der Euro-Maidan steht für eine demokratische und rechtsstaatliche, für eine lebenswerte Zukunft der Ukraine, die sich die allermeisten Menschen hier wünschen und für die sie zu kämpfen und Opfer zu bringen bereit sind", so Meier. In Kiew traf der Bischof den Angaben zufolge auch mit Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk, dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, zusammengetroffen. Dabei habe dieser den deutschen Katholiken für die seit Kriegsbeginn erfahrene Solidarität und Hilfe gedankt. (stz)