Neuer Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz gewählt

Die Deutsche Kapuzinerprovinz hat einen neuen Provinzial. Die Ordensmitglieder haben Bruder Helmut Rakowski auf dem Provinzkapitel in Münster für die kommenden drei Jahre zu ihrem Leiter gewählt, wie der Orden am Mittwoch mitteilte. Rakowski folgt demnach auf den bisherigen Provinzial, Bruder Christophorus Goedereis. "Jede Wahl in ein Amt ist ein Zeichen des Vertrauens. Dafür bin ich zutiefst dankbar", sagte Rakowski laut Pressemitteilung. Bei den kommenden Aufgaben setze er auf die Unterstützung seiner Mitbrüder. "Wir wollen uns gemeinsam für die Zukunft der Kapuziner in Deutschland einsetzen – und damit für die franziskanische Botschaft, für die wir stehen: Geschwisterlichkeit, die Nähe zu den Armen, die Verkündigung der befreienden Botschaft des Evangeliums und für eine Kirche im Geist des heiligen Franz von Assisi", sagte der 60-Jährige demnach.

In den kommenden drei Jahren wolle er "mehr Vitalität und Freiraum" ermöglichen. "Mit weniger Ordensleuten und abnehmenden Finanzmitteln bedeutet das: Wir werden uns kleiner setzen und zusammenrücken, um uns konzentrierter aufzustellen und Neuaufbrüche wagen zu können", so der Kapuziner. Insgesamt wolle man zudem stärker europäisch zusammenarbeiten.

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Rakowski trat 1981 in den Kapuzinerorden ein und wurde 1989 zum Priester geweiht. Er arbeitete von 1991 bis 1999 als Seelsorger einer indigenen Gemeinde in den Bergen Süd-Mexikos. Von 2003 bis 2013 verantwortete er in Rom die missionarischen Aktivitäten der Kapuziner weltweit, anschließend arbeitete er im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung im Vatikan. Bis zu seiner Wahl war der Ordensmann Provinzsekretär und stellvertretender Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. Seit 2018 ist Rakowski zudem Geistlicher Direktor der katholischen Journalistenschule ifp.

Sein Vorgänger Bruder Christophorus Goedereis wurde erstmals 2004 zum Provinzial gewählt, zunächst der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinz der Kapuziner, die 2010 mit der Bayerischen Ordensprovinz zu einer gemeinsamen Deutschen Kapuzinerprovinz vereinigt wurde. Der neuen Provinz stand er von 2010 bis 2013 als Provinzialminister vor, 2019 wurde er erneut in das Amt gewählt. Seit 2020 gehören auch die niederländischen Kapuziner zur Provinz, die heute insgesamt rund 150 Ordensmänner umfasst. In Deutschland und den Niederlanden leben nach eigenen Angaben rund 140 Kapuziner. (cbr)