Frauenanteil in Führungspositionen der Bistümer noch nicht erreicht
Der von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für das kommende Jahr angestrebte Frauenanteil in diözesanen Führungspositionen ist derzeit noch nicht umgesetzt. "Die Zielsetzung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2018, bis 2023 einen Frauenanteil von mindestens einem Drittel in den obersten Leitungsebenen der Bistümer zu erreichen, ist noch lange nicht erreicht", sagte die Gleichstellungsbeauftragte für das Bistum Würzburg, Martina Höß, laut einer Pressemitteilung der Diözese (Donnerstag). Der Anteil der Frauen unter den Gläubigen, Ehrenamtlichen und Angestellten der katholischen Kirche in Deutschland sei überdurchschnittlich hoch. Im Verhältnis dazu sei ihr Anteil in mitgestaltenden hauptamtlichen Führungspositionen der Bistümer gering. Genaue Zahlen zur derzeitigen Frauenquote wurden nicht genannt.
Die Zielmarke von mindestens einem Drittel hatte die Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrsvollversammlung 2019 im emsländischen Lingen vorgestellt. Sie war bereits zuvor vom Ständigen Rat beschlossen worden. Einer damals vorgestellten Studie zufolge war der Frauenanteil in oberen Leitungspositionen der Diözesen von 2013 bis 2018 zwar von 13 auf 19 Prozent angestiegen. Die Steigerung, die aus diesen Zahlen deutlich werde, sei zwar "nicht nichts, aber längst nicht zufriedenstellend", konstatierte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der damals Vorsitzender der DBK-Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft war.
In Würzburg trafen sich die Gleichstellungsbeauftragten der (Erz-)Bistümer Bamberg, Eichstätt, Freiburg, München und Freising, Hildesheim, Rottenburg-Stuttgart und Würzburg. Laut Pressemitteilung gibt es derzeit in sieben der 27 deutschen Diözesen eine Gleichstellungsbeauftragte. In weiteren Bistümern gebe es allerdings das Bestreben, durch die Einführung einer solchen Stelle das Thema Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen. (cbr)