Kardinalswechsel für Seligsprechung von Jesuit Philipp Jeningen
Die am Samstag in Ellwangen geplante Seligsprechung des Volksmissionars Philipp Jeningen übernimmt der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich. Der Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft ersetzt Kardinal Marcello Semeraro. Nach Angaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart von Dienstag kann der Präfekt des Selig- und Heiligsprechungsdikasteriums wegen Problemen im Flugverkehr nicht kommen. Die Bahnfahrt von Rom nach Ellwangen dauert rund zwölf, die ab Luxemburg etwa sechs Stunden.
Hollerich vertritt bei dem Gottesdienst Papst Franziskus. Mit am Altar stehen sollen unter anderen der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst und der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic. Die Verehrung für den "guten Pater Philipp" ist in der Region bis heute stark ausgeprägt. In den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) kümmerte sich der Jesuit um Bauern, spendete Sakramente und pflegte einen asketischen Lebensstil. Bis heute liegen an seinem Grab in Ellwangen häufig Blumen. Jeningen kam in Eichstätt zur Welt und trat mit 21 Jahren in den Jesuitenorden ein. Er blieb sein ganzes Leben in der Region um die heutige Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg.
Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein verstorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen. (tmg/KNA)