Debatte um Feder-Kopfschmuck für Papst Franziskus in Kanada
Das symbolische Geschenk eines Feder-Kopfschmucks an Papst Franziskus zum Auftakt seiner "Bußreise" in Kanada ist unter Indigenen umstritten. Franziskus hatte am Montag den traditionellen Federschmuck nach seiner Entschuldigung im Namen der katholischen Kirche für die Zwangsassimilierung von rund 150.000 indigenen Kindern in katholischen Internatsschulen von Häuptling Wilton Littlechild erhalten.
"Mit der Übergabe des Kopfschmucks wird ein Mann als Ehrenhäuptling geehrt und damit zu einem unserer Gemeinschaft", verteidigte der Stammesälteste der Samson Cree, John Crier, das Geschenk laut örtlichen Medienberichten (Mittwoch). Es sei eine Anerkennung der Arbeit, die Franziskus geleistet habe, so Crier, der selbst Schüler einer "Residential School" war.
Kirche habe sich "nicht sehr ehrenhaft verhalten"
Ganz anders die Reaktion der Aktivistin für die Rechte indigener Völker, Riley Yesno. Es sei "frustrierend", dass dem Papst eine so hohe Ehre zuteil werde. "Die Kirche befindet sich in dieser Position, weil sie sich nicht sehr ehrenhaft verhalten hat", so Yesno. Und sie verhalte sich auch weiterhin nicht ehrenhaft, erklärte sie mit Blick auf noch nicht eingelöste Forderungen der Indigenen.
Eine ähnliche Position vertrat die Professorin für indigene Studien der Universität Manitoba, Niigaan Sinclair. Franziskus habe zwar guten Willen gezeigt, aber dafür allein noch nicht verdient, "ein uns heiliges Geschenk erhalten". (KNA)