Bistum Münster: Tausende Tamilen bei Wallfahrt nach Kevelaer
An der 35. Wallfahrt der Tamilen nach Kevelaer haben am Samstag nach Angaben des Bistums Münster mehrere tausend Pilger teilgenommen. Gekommen war auch Bischof Felix Genn, der mit einem traditionellen Tanz und einer Blumenkette begrüßt worden sei. "Es war mein ausdrücklicher Wunsch", sagte er den Menschen laut Mitteilung, "diese Wallfahrt zu erleben und mitzufeiern." Alle, die an dieser Wallfahrt teilnehmen, sollten wissen, "dass sie hier in Kevelaer und bei uns im Bistum Münster ein Zuhause auch in der Ferne haben", sagte Genn den Menschen, die teilweise seit vielen Jahren weit weg von ihrer angestammten Heimat leben.
Wallfahrtsrektor Gregor Kauling sagte: "Es ist fast wieder wie in den Jahren vor der Pandemie." Endlich könnten Tamilen aus ganz Europa wieder nach Kevelaer kommen, sogar die bunten Marktstände seien aufgebaut worden. "Bei dieser Wallfahrt kann man einfach mal für einige Stunden in eine andere Kultur eintauchen, sie ist ein bunter Farbtupfer unter den Pilgergruppen." Gerade diese Wallfahrt mache deutlich, "dass unser Glaube weltumspannend ist und unterschiedliche Ausdrucksformen haben kann". Es seien längst nicht nur christliche Tamilen zu Gast, sondern auch muslimische und hinduistische. Kauling dankte auch den zahlreichen Helfern für ihren Einsatz.
Kevelaer dient den einstigen Bürgerkriegsflüchtlingen als Ersatz für die Pilgerfahrt nach Madhu im Norden Sri Lankas, die jeden August zum katholischen Hochfest Mariä Himmelfahrt stattfindet. Dort wird das wundertätige Bild Unserer Lieben Frau von Mahdu verehrt, von dem angenommen wird, dass es so alt ist wie die Anfänge der Evangelisierung Sri Lankas durch Franziskanermissionare. Die gekrönte und prächtig gekleidete Statue weist Züge auf, die an Guadalupe erinnern. Mehrere 100.000 Menschen nehmen alljährlich daran teil, darunter nicht nur Katholiken und Christen anderer Konfessionen, sondern auch Buddhisten und Hindus. (KNA)