Aktivist begrüßt Verleihung des Katholischen Medienpreises

Ehebrecht-Zumsande: "#OutInChurch"-Forderungen bislang nicht umgesetzt

Veröffentlicht am 17.08.2022 um 12:14 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Der "#OutInChurch"-Sprecher Jens Ehebrecht-Zumsande fordert von den deutschen Bischöfen mehr Einsatz für queere Menschen. Von den Forderungen des Bündnisses sei noch nichts umgesetzt. Er blickt auf den Ad-Limina-Besuch der Oberhirten in Rom.

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Der Sprecher der Initiative "#OutInChurch", Jens Ehebrecht-Zumsande, hat die Verleihung des Katholischen Medienpreises an die ARD-Dokumentation "Wie Gott uns schuf" begrüßt, die Bischöfe jedoch auch zum Handeln aufgerufen. "Von den Grundforderungen von #OutInChurch ist bisher noch gar nichts umgesetzt", schrieb der Leiter des Grundlagenreferates Kirche in Beziehung des Erzbistums Hamburg am Mittwoch auf Twitter. Viele Bischöfe weigerten sich zudem, mit den Aktivisten zu sprechen.

Die Initiative "#OutInChurch" habe in einem Manifest und sieben Forderungen klar gemacht, was zu tun sei. "Wenn ihr den Film toll findet, könnt ihr direkt loslegen und in die Umsetzung gehen, damit das, was der Film anprangert aufhört", so Ehebrecht-Zumsande an die Bischöfe gewandt. Er nennt in diesem Zusammenhang die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität sowie ihrer sexuellen Orientierung. Er fordert von den Oberhirten konkretes Handeln: Wenn sie zu ihrem Ad-Limina-Besuch nach Rom fahren, "könnt ihr dem Papst direkt mal klarmachen, warum ihr geschlossen dafür einsteht, dass der Katechismus geändert und die toxische Lehre revidiert wird". Die Initiative stände beratend zur Seite.

Im gleichzeitig mit dem Film "Wie Gott uns schuf – Coming-out in der Katholischen Kirche" öffentlich gemachten Initiative "#OutInChurch" hatten sich mehr als 100 Beschäftigte der katholischen Kirche als queer geoutet, also beispielsweise als homosexuell oder transgender, sie fordern unter anderem Änderungen am kirchlichen Arbeitsrecht. Das Autoren-Team der Dokumentation Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny wird im November mit dem Katholischen Medienpreis 2022 ausgezeichnet. (cph)