Den roten Kardinalshut im Krankenhaus erhalten

Nach Herzanfall: Neu-Kardinal in römischer Klinik ist "guter Stimmung"

Veröffentlicht am 30.08.2022 um 16:16 Uhr – Lesedauer: 

Accra/Rom ‐ Kurz vor seiner Erhebung zum Kardinal am Samstag durch Papst Franziskus hatte er eine Herzattacke erlitten: Nun gibt es Informationen zum Gesundheitszustand des ghanaischen Erzbischofs Richard Kuuia Baawobr.

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Richard Kuuia Baawobr (63), frischgebackener Kardinal aus Ghana, ist nach seiner Herzattacke auf dem Weg der Besserung. Er spreche auf die Behandlung im Hospital Santo Spirito in Rom an, sei "guter Stimmung", brauche aber noch Ruhe, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz von Ghana, Dieu-Donne Kofi Davor, laut ghanaischen Medien.

Baawobr, Erzbischof von Wa, hatte kurz vor seiner Erhebung zum Kardinal am Samstag durch Papst Franziskus einen Herzanfall erlitten. Darauf ließ ihm der Papst den roten Kardinalshut (Birett) ins Krankenhaus bringen. Somit ist Baawobr offiziell Teil des höchsten päpstlichen Beratergremiums, obwohl er nicht an der Zeremonie im Petersdom teilnehmen konnte. Dort erhielten weitere 19 Geistliche die Kardinalswürde.

Rückkehr in Heimat ungewiss

Derzeit sei noch ungewiss, wann Baawobr wieder in seine Heimat zurückkehren könne, hieß es. Die Dankmesse dort sei für den 24. September geplant. Baawobr ist der dritte Kardinal aus Ghana. Bis zu seinem 80. Geburtstag ist er bei Papstwahlen stimmberechtigt. Der Ordensmann ist seit 2016 Erzbischof von Wa. 2020 berief ihn Franziskus zudem in den Päpstlichen Ökumene-Rat. Kürzlich wurde Baawobr zum Vorsitzenden des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) gewählt.

Dem Ghanaer ist offenbar ein Schicksal erspart geblieben, das manche Geistliche im Angesicht der hohen Auszeichnung ereilte. So wollte Papst Johannes Paul II. den Theologen Hans Urs von Balthasar (1905-1988) aufgrund seiner Verdienste zum Kardinal ernennen; der Schweizer starb jedoch zwei Tage zuvor. Der Vatikandiplomat Josip Uhac (1924-1998), früherer Papstbotschafter in Deutschland, starb gar nur wenige Stunden vor der geplanten Kardinalserhebung in Rom.

Im Rahmen einer Kardinalsversammlung beraten die Kardinäle der Weltkirche mit dem Papst seit Montagmorgen in Rom über die Kurienreform "Praedicate Evangelium". Den Abschluss des Treffens bildet eine Messe im Petersdom mit einer Predigt des Kirchenoberhaupts am frühen Dienstagabend. (tmg/KNA)