Kardinal Woelki betont den Wert von Weisheit und Mission
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den Wert der Weisheit und der Glaubensweitergabe betont. Hinter allem stehe "eine weisheitliche, göttliche Schöpfungsordnung, die es zu erfassen gilt. Das ist die Grundüberzeugung", sagte der Erzbischof am Mittwochmorgen bei einem Gottesdienst während der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda. Wer diese Weisheit erkenne, trete ein in ein Gespräch mit Gott. Und "wer in die Erforschung der Weisheit eintaucht, wer sich somit selbst Weisheit erwirbt, der vermag dadurch auch die Freundschaft Gottes zu erlangen", so der Kardinal.
Zugleich rief Woelki Christen zur Weitergabe ihrer Botschaft auf. "Ich meine, gerade wir Christen sollten niemandem unsere Geschichten vorenthalten. Geschichten bilden", sagte der Kardinal. Wenn es gute Geschichten seien, prägten sie Menschen ein Bild ein, etwa das Bild des barmherzigen Gottes. Christen hätten "einen Schatz an Worten und Geschichten vor allem für eine Herzensbildung, die heute notwendiger denn je scheint". Diesen Schatz dürfe man nicht für sich behalten, sondern müsse ihn "weitergeben an die Menschen unserer Tage", so Woelki.
Am Mittwoch setzen die deutschen Bischöfe ihre Beratungen fort. So soll es unter anderem um die Frage gehen, wie die reformorientierte Mehrheit und eine konservative Minderheit künftig miteinander umgehen wollen. Die unterschiedlichen Ansichten waren bei der vierten Synodalversammlung des Synodalen Wegs Anfang September in Frankfurt deutlich geworden; dort war per Sperrminorität der Bischöfe der Grundtext zur Sexualmoral nicht angenommen worden, was zu heftigen Debatten führte. Bei einer Pressekonferenz am Mittwochmittag wollen die Bischöfe zudem über den Stand der Missbrauchsaufarbeitung informieren. Bei der Vollversammlung soll auch ein Nachfolger für den scheidenden DBK-Missbrauchsbeauftragten, Triers Bischof Stephan Ackermann, bekanntgegeben werden. (tmg)