Ratzinger-Preis geht an Theologen und Rechtswissenschaftler
Ein französischer und ein amerikanischer Wissenschaftler sind die diesjährigen Träger des Ratzinger-Preises. Wie die Vatikanische Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. am Freitag bekanntgab, werden der Theologe Michel Fedou (69) sowie der Rechtswissenschaftler Joseph Halevi Horowitz Weiler (71) ausgezeichnet. Die Preisverleihung durch Papst Franziskus im Apostolischen Palast ist für den 1. Dezember geplant.
Der Ratzinger-Preis wird für herausragende Beiträge zum wissenschaftlich-theologischen Diskurs vergeben. Seit 2011 wird er jährlich an zwei bis drei Forschende verliehen. Bislang wurden 26 Personen aus insgesamt 16 Ländern prämiert. Im vergangenen Jahr waren die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und der Bibelwissenschaftler Ludger Schwienhorst-Schönberger ausgezeichnet worden. Weitere bekannte Preisträger sind die deutsche Theologin Marianne Schlosser (2018), der Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke und der estnische Komponist Arvo Pärt (beide 2017).
Der aus Lyon stammende Jesuit Fedou lehrt seit 1987 Dogmatik am Centre Sevres in Paris, einer jesuitischen Privatuniversität, deren Präsident er von 2003 bis 2009 war. Darüber hinaus ist er Mitglied in zahlreichen theologischen Organisationen und Kommissionen zum ökumenischen Dialog mit Lutheranern und orthodoxen Christen. Der in Südafrika geborene jüdische Rechtswissenschaftler Weiler lehrt unter anderem in New York und Brügge. Er war zudem Präsident des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz. Vor allem in Italien erlangte er Bekanntheit, da er das Land vor dem Europäischen Gerichtshof im Fall der Darstellung des gekreuzigten Christus in Schulen vertrat. (tmg/KNA)